Die Welt ist im Serienboom
Gefühlt alle paar Wochen hört man von einer neuen Serie, die produziert wird und uns mit ihrer innovativen Geschichte, ihren hyperrealistischen Charakteren oder dem versprochenen Spaß, den wir haben werden in ihren Bann ziehen möchte. War dies bis vor vier Jahren ein Phänomen, welches wir eher von amerikanischen Serien kannten, merkt man immer mehr, dass auch hierzulande immer mehr Serienprojekte ein grünes Licht für die Produktion bekommen.
Fette Jahre für Serienschaffende
Man wird das Gefühl nicht los, dass heutzutage jede*r Filmschaffende*r, der etwas von sich hält neben der Arbeit am Film an mindestens einem Serienstoff arbeitet. Das liegt natürlich auch daran, dass man als Filmschaffende*r in der Serienwelt von Netflix, Amazon, Magenta oder den öffentlich-rechtlichen, die Möglichkeit bekommt diversere Stoffe zu produzieren und auch andere Wege und Genres auszuprobieren. Dies hat sich in dieser relativ kurzen Zeit sehr stark gewandelt. Anders als vor 10 Jahren ist das Produzieren von Serien nun wichtiger denn je und wird von den Filmschaffenden und Zuschauer*innen gleichermaßen immer mehr wertgeschätzt. Sogar die Akzeptanz in der Gesellschaft für deutsche Serien ist scheinbar höher als für deutsche Filme.
Wenn jemand noch vor 10 Jahren schief in der Filmschule angeguckt wurde, wenn man anstelle eines Kurz- oder Mittellangenfilms an einem Serienkonzept arbeitete, bieten Filmschulen wie die DFFB mit ihrem „serialeyes“ Programm heute sogar Lehrgänge nur für das serielle Schreiben an.
Die Kehrseite des Serienüberflusses
Neben den Vorteilen die der Serienboom in Deutschland mit sich bringt, hat dieser auch mehrere Schattenseiten. So werden die Budgets und die Drehzeit nicht unbedingt proportional höher im Verhältnis zum Drehvolumen und dem Aufwand. So setzen viele Serienanbieter auf Quantität statt auf Qualität und sorgen dafür, dass der Zuschauer*in oft nicht gewillt ist, zu viel Zeit für eine Serie zu investieren und dadurch auch die Wertschätzung für das Medium Film und Serien verliert.
In dieser Folge des Indiefilmtalk-Podcasts dreht sich alles um das Thema Serien und der Frage, ob Deutschland im Jahr 2020 bereits mit den großen Serienprojekten mithalten kann und „serienreif“ ist? Dabei wollen wir einwenig schauen wie stark sich die deutschsprachige Serienlandschaft seit dem Einzug der Streamingdienste und ihrer eigenen Produktionen verändert hat und wie wir diesen Serienboom aus Deutschland wahrnehmen.
Dies machen wir aus gegebenem Anlass weil Jens Mayer vom Serien Reif Podcast heute zu Gast ist. Er begleitet seit drei Jahren mit seinem Talk-Format die deutschsprachige Serienlandschaft und hat über diesen einen Einblick in die Produktion von Serien gegeben. Der zweite Gast ist Drehbuchautor Stefan Stuckmann der bereits an mehreren Comedy-Formaten wie „Ladykracher“ und „Switch-Reloaded“ gearbeitet hat und zusätzlich mit seiner ersten Serie Eichwald MdB für das öffentlich-rechtliche Fernsehen wagte auch Stefan den Sprung zur eigenen Serie. Wenn ihr euch die Serie Eichwald MdB anschauen wollt, gibt es sie noch in der ZDF-Mediathek (Stand 05.03.2020) zu schauen.
Jens Mayer
Journalist
Serienreif-Podcast – LINK
Die aktuelle Folge des Serienreif Podcast findet ihr bei Spotify, iTunes oder hier – LINK
Stefan Stuckmann
Drehbuchautor
Webseite – LINK
Für weitere Fragen, Anregungen und Feedback kontaktiert uns unter comment@indiefilmtalk.de
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