Neben ersten Themen der neuen Folgen geben wir einen kleinen Einblick in die Arbeit der letzten Wochen. Auf einigen Festivals durften wir unterwegs sein und spannende Gäste auf diversen Panels und Podiumsdiskussionen begrüßen. Außerdem werden wir berichten, was unserer Meinung nach wichtig ist, um ein gutes Filmgespräch zu führen. Oder was braucht es eigentlich, um gut zu Netzwerken?
Lieber locker und offen als angespannt mit der eigenen Agenda, ohne offene Ohren, Augen und Herz durch den Raum zu schreiten. Yugen versucht beim Netzwerken den Leuten Zeit zu geben, um ins Gespräch zu kommen.
Drei wichtige Punkte haben wir für euch aus dem Gespräch zum Thema Netzwerken festgehalten:
Und am wichtigsten: Wirklich ernsthaft interessiert und aktiv in das Gespräch gehen. Mit diesen Tipps klappt es bestimmt mit dem Vernetzen.
Susanne ist es wichtig, bei Filmgesprächen zumindest kurz mit den Filmschaffenden ins Vorgespräch gegangen zu sein.
„Kurz abchecken, was die Lage ist.“
Was brauchen die Filmschaffenden, um sich sicher zu fühlen und auf der Bühne nach dem Screening frei über ihre Arbeit berichten zu können? Vor allem das man sie und das Publikum ernst nimmt. Egal, ob man vor einem jungen Publikum oder einem Fachpublikum sitzt. Egal, ob die Filmschaffenden 8 Jahre oder 80 Jahre alt sind. Jeder bringt Erfahrungen und Geschichten mit, die es zu entdecken gilt und die mit Sicherheit wahre Schätze sind. Susanne’s wichtigste Prämisse:
„Seid auf der Bühne bei Filmgesprächen eine gute, wertschätzende Gastgeberin und geht davon aus, dass jeder etwas mitbringt, was einen überraschen wird.“
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Der Film ist eines der vielseitigsten Kunstformen die unsere moderne Gesellschaft zu bieten hat. Er kann verschiedenste Themen behandeln, unterschiedliche Genres als Vehikel der Erzählung nutzen, farbenfroh oder entsättigt gestaltet sein oder Geschichten in Kurz- oder Langform präsentieren. So vielseitig, wie das Medium selbst, sind auch die Zuschauer*innen und deren Rezeption. So kann Person A den Humor des Films zugewandt sein und in Lachkrämpfe ausbrechen und Person B daneben den Kopf schütteln und der Geschichte nichts abgewinnen. Da macht sich schnell die Frage breit, was eigentlich Qualität im Film heißt? – Ist es die noch nie dagewesene Art zu erzählen? – Die Aktualität der Themen? – Das „Look & Feel“ des Formates? – Und was brauchen wir in der Filmbranche um diesem Anspruch nachzukommen?
Der heutige Talk beschäftigt sich mit dem Thema der Qualität des deutschen Fernsehfilms. Mit unseren Gästen Regisseur Dominik Graf, Regisseurin Susanne Heinrich und Filmwissenschaftlerin Lisa Gotto reden wir über die Herausforderung des deutschen Fernsehfilms und darüber, was eigentlich Qualität heißen kann.
Diese Folge entstand, wie die Folge 138 zum Thema „Qualität in der deutschsprachigen Serie“ in Kooperation mit dem Fernsehfestival „Televisionale Baden Baden“ der Deutschen Akademie der darstellenden Künste. Das Festival lädt neben den Filmen zu offenen Jurydiskussionen mit den Filmschaffenden ein und setzt das Thema Qualität in Film & Serie in den Mittelpunkt des Programms. Mehr Informationen zur Televisionale und den Filmen, die wir in dieser Folge besprochen haben, findet ihr auf deren Webseite – LINK
Dominik Graf
Regisseur
IMDB – LINK
Susanne Heinrich
Regisseurin | Autorin
Webseite – LINK
Prof. Lisa Gotto
Professorin für Filmtheorie
Universität Wien – LINK
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„Das Image deutscher Filme und Serien ist antiquiert. Denn es gibt diese Perlen. Und wir haben Talente.“
Urs Spörri
„Für eine deutsche Serie, ganz okay.“ Wir alle kennen diesen Satz. Viel zu häufig wird verschmäht oder gar nicht erst gesehen, welche aufwendigen und gut durchdachten Serien der deutschsprachige Markt zu bieten hat. Aber woran liegt das? Fehlen uns mutige Konzepte die es zu sehen lohnt? Liegt es daran, dass innovativen Formaten kein langfristiges Vertrauen geschenkt wird und diese in Mediatheken oder auf späten Sendeplätzen „versendet“ werden? Fehlt den Formaten die Repräsentanz der Gesellschaft oder liegt das Problem an der Haltung der Zuschauer*innen, die über die Zeit unrüttelbar manifestiert wurde? Eine antiquierte Haltung, findet Urs Spörri, künstlerischer Leiter der TeleVisionale Baden-Baden. Aber was tun?
Welche Perlen und Talente es aber dennoch gibt und wie sich der Serienmarkt verändert, zeigt uns die TeleVisionale in Baden-Baden. Die Stadt rollt den roten Teppich aus und lädt ein zu offenen Jurydiskussionen und setzt das Thema „Was ist Qualität?“ in den Mittelpunkt des Festivals. Vom 21. – 25.11.2022 fand die TeleVisionale in den Hallen des Kurhauses Baden-Baden statt. An fünf Tagen liefen zu den offenen Diskussionen insgesamt zehn Fernsehfilme und sechs verschiedene Serien. Als eines der ersten Festivals, wirft die TeleVisionale ihren Blick auf das serielle Erzählen im deutschen Fernsehen. Zu Gast sind nicht nur Sender wie die ARD oder das ZDF, sondern auch Streamingplattformen, wie Sky, Amazon oder Netflix.
In dieser Folge haben wir euch ein Mosaik aus verschiedenen Stimmen der TeleVisionale zusammengestellt. Mit unseren Gästen aus den Bereichen Produktion, Regie, Festivalkuration und Drehbuch ergründen wir die spannende Frage, was eigentlich Qualität in der Serienlandschaft bedeutet und mit welchen Mitteln wir unseren Qualitätsanspruch in den nächsten Jahren nachkommen wollen. Was braucht eine Serie, um qualitativ hochwertig zu sein? Zeit, Geld, Vertrauen, Mut zu überraschen, alte Muster brechen, weg von der alten Formatierung. Unsere Gäste haben vielfältige Antworten und geben uns einen tieferen Einblick in ihre Arbeit und ihre Erfahrungen. Wir finden, wenn diese geballte Kraft an einem Ort wie Baden-Baden zusammenkommt und sich die Verbindung und der offene Austausch auch nachhaltig noch bewahrt, steht einer qualitativ-hochwertigen Serienszene der Superlative nichts im Wege. Wir sind gespannt!
Urs Spörri
Künstlerische Leitung | TeleVisionale Baden-Baden
TeleVisionale – LINK
Webseite – LINK
Julia Fidel
Beratend für den Serienpreis TeleVisionale | Choreographin BABYLON BERLIN | Head of Berlinale Series
Berlinale Series – LINK
Crew United – LINK
Quirin Schmidt
Executive Producer | DER PASS, HAUSEN | Sky
Crew United – LINK
Jan Georg Schütte
Regisseur, Autor | DAS BEGRÄBNIS | ARD Degeto
Crew United – LINK
Webseite – LINK
Martin Behnke
Drehbuchautor | MUNICH GAMES, DARK | Sky
Crew United – LINK
Homebase (Agentur) – LINK
Michal Aviram
Drehbuchautorin | MUNICH GAMES
Crew United – LINK
Julia von Heinz
Regisseurin | ELDORADO KADEWE | ARD Degeto, rbb
Professorin, Leitung des Studiengangs Regie Kino- und Fernsehfilm der HFF München – LINK
Crew United – LINK
Players (Agentur) – LINK
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Wie kommen Filme ins Klassenzimmer? Welche Möglichkeiten gibt es, den eigenen Film an das junge Publikum zu bringen? In Deutschland gibt es verschiedene außerschulische Initiativen, die eine dialogische Brücke schlagen, zwischen Filmwerken und den Kindern. Auch für Filmschaffende ist es hilfreich zu wissen, welche Angebote der Filmbildung und Filmvermittlung es gibt, um diese schon bei der Drehbuchentwicklung oder bei der Förderung als Auswertungsmöglichkeit mitzudenken. Denn am Ende gewinnen der Film, die Filmschaffenden und das junge Publikum, für den der Film gemacht ist.
Egal ob Kurz-, Mittel- oder Langfilm, ab und zu sich mit der Klasse einen Film anzuschauen, das ist eine schöne Abwechslung für den Schulalltag. In Politik, Ethik oder im Sachkundeunterricht einen Kurz- oder Langfilm thematisch zum aktuellen Lerninhalt anzuschauen, kann gerade bei komplexen Themen der Schülerschaft neue Lernzugänge ermöglichen. Aber die Filmbildung kann noch so viel mehr!
Die drei Initiativen, die wir euch heute vorstellen, bieten Filmbildung auf drei ganz unterschiedlichen Wegen an. Film macht Schule, Vision Kino und das KUKI.
Monica Koshka-Stein (Künstlerische Leitung) vom KUKI eröffnet im November zum 15. Mal das Junge Kurzfilmfestival Berlin. Mit dem internationalen Kurzfilmen für Kita-Klassen bis zur Altersgruppe der Teens sowie speziell kuratieren Sprachprogrammen begrüßt das KUKI jährlich über 9.000 Schüler*innen. In der Pandemie stellten sie ihr Angebot über den digitalen Anbieter sooner an. Seit diesem Jahr gibt es KUKI im Klassenraum – speziell ausgesuchte Kurzfilme mit zusätzlichem Begleitmaterial im Stream. Der Fokus liegt dieses Jahr vom 13. – 20. November aber wieder voll und ganz auf das gemeinsame Erleben und präsent sein im Kino.
Leopold Grün (Geschäftsführer) von Vision Kino holt über die SchulKinoWochen deutschlandweit Klassen in die Kino’s. Über die SchulKinoWochen hinaus bietet Vision Kino Fortbildungen, Filmgespräche und Sonderreihen an. So finden zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung Thementage mit entsprechendem Filmprogramm statt.
Anna de Paoli (Kuration, Projektleitung) dreht mit ihrer Initiative Film macht Schule – meet the Filmmakers den Spieß um, und bringt Filmschaffende in die Klassenzimmer. Die Filmschaffenden gehen mit dem jungen Publikum je nach Fasson auf Entdeckungsreise. Gemeinsame Ausflüge auf der Berlinale mit Regisseurin Joya Thome, die gemeinsame Realisierung eines Kurzfilms zur Sage des Walchenseees mit der Regisseurin Janna Ji Wonders oder die Entwicklung einer Spielfilmfigur zusammen mit Drehbuchautorin Eva Lia Reinegger. Das, was die Filmschaffenden bewegt, bewegt auch die Kinder und Jugendlichen.
Alle drei berichten von ihrer Arbeit, den Wünschen und Herausforderungen die um die Filmbildung bestehen. Und wir spinnen Wünsche und wagen einen Blick, wie die Filmbildung der Zukunft aussehen könnte.
Anna de Paoli
Kuration, Projektleitung | Film macht Schule
Webseite – LINK
Leopold Grün
Geschäftsführer | Vision Kino
Webseite – LINK
Monica Koshka-Stein
Künstlerische Leitung | KUKI – Junges Kurzfilmfestival Berlin
Webseite – LINK
Die Filmbildung ist ein Teil der Medienkompetenzbildung. Jedoch ist die Filmbildung kein verbindliches, fest implementiertes Element im Lehrplan. Es liegt den Lehrkräften frei, wie und ob sie das Medium Film im Unterricht einsetzen. Die Kompetenzmatrix der Medienbildung umfasst 6 Kompetenzbereiche – die Filmbildung kann je nach Auslegung jeden der sechs Teilbereiche bedienen:
1. Recherchieren, Erheben, Verarbeiten und Sichern
2. Kommunizieren und Kooperieren
3. Produzieren und Präsentieren
4. Schützen und sicher Agieren
5. Problemlösen und Handeln
6. Analysieren, Kontextualisieren und Reflektieren
bildung.digital – Themenportal für Schulen: Medienkonzept – LINK
Deutscher Bildungsserver: Konzepte und Portale der Bundesländer zur Medienerziehung – LINK
Kultusminister Konferenz: Medienbildung in der Schule – LINK
Lehrer-Online: Mediennutzung und Medienkompetenz in Schule und Unterricht – LINK
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#35 | Kurzfilme: Für Kids & Teens
Was hat das deutschsprachige Kino zu bieten? Wo sind die spritzigen, vielfältigen Spielfilme, von denen alle immer reden? Tatsächlich sind einige Filmperlen der Newcomer Szene nur sehr schwer zu finden. Häufig laufen sie, wenn überhaupt, auf einigen Festivals. Wenn es gut läuft, bekommen sie einen Verleiher. Vielleicht einen Kinostart. Wenn es richtig gut und organisiert läuft eine Kinotour mit Fachgesprächen im Anschluss. Manchmal einen Sendeplatz – im besten Falle nicht nachts um drei. Sehr häufig jedoch bekommen sie nicht genug Aufmerksamkeit, obwohl alles stimmt: Der Inhalt, das Schauspiel, die Kameraästhetik, die Filmmusik. Wo sind diese tollen jungen Filme zu finden, wenn ich nicht Teil der Filmbranche bin, sondern ein ganz normaler, filmbegeisteter Mensch?
Zusammen mit der FIRST STEPS Doppelspitze Anne Ballschmieter und Jennifer Stahl haben wir über Hürden und Chancen der Newcomer-Szene gesprochen, um sie gleichzeitig dazu einzuladen, ihre Filmperlen mitzubringen.
Im zweiten Teil dieser Doppelfolge sprechen wir über die besagten Filmperlen. Welche Newcomer Filme haben uns bisher begeistert? Was war besonders? Warum sollte sie jeder sehen?
Den ersten Teil findet ihr als Folge #132 auf unserer Webseite oder in eurem Podcastfeed eurer App. Hier sprachen wir differenziert über die junge deutschsprachige Filmszene. Über die bestehenden Hürden und Chancen. Was es braucht, um Fuß zu fassen in der etablierten Filmbranchen und welche Offenheit die Etablierten mitbringen müssen, damit die Filmlandschaft weiter wachsen kann.
„Der etablierten Filmbranche ist schon bewusst, dass der Austausch mit jungen Filmschaffenden wichtig ist. Und sie muss sich weiter öffnen, weil sie sonst Zuschauerschaft verlieren.“
Anne Ballschmieter
Anne Ballschmieter sieht den Bedarf auf beiden Seiten – der jungen Filmschaffenden und der etablierten Szene. Es braucht von beiden Seiten eine gewisse Offenheit, einen Austausch und den Mut, mal etwas anders zu machen. Für junge Filmschaffende kann es eine wunderbare Chance sein, in etablierten Serienkonzepten Fuß zu fassen, um etwas Neues mitreinzuarbeiten. Gleichzeitig Bedarf dies auch eine Abweichung von schon immer da gewesenen Mustern der etablierten Filmschaffenden. Es braucht einen dialogischen Austausch. Ein Verständnis für beide Seiten und die Initiative FIRST STEPS bietet für diesen Austausch einen gelungenen Knotenpunkt.
„Um die eigenen Forderungen angemessen zu präsentieren, muss sich mit den bestehenden Strukturen der Filmbranche auseinandergesetzt werden.“
Jennifer Stahl
Als private Initiative der Filmwirtschaft wurde FIRST STEPS im Jahre 1999 von Bernd Eichinger und Nico Hofmann gegründet. Der FIRST STEPS Award gilt als einer der wichtigsten Preise für Abschlussfilme aus dem deutschsprachigen Raum. Um die jährliche Preisverleihung, wird eine thematisch wechselndes Rahmenprogramm für den Kreis der Nominierten und des Alumni:ae-Netzwerkes angeboten. Im Fokus steht der aktive Austausch mit ausgewählten Vertreter*innen der Filmbranche.
Am Montag, den 26. September 2022, wird die Preisverleihung live auf der ARD-Mediathek übertragen. Zusätzlich stehen Alumni-Filme zu euerem Guckvergnügen bereit. Und wenn das noch nicht genug ist, hält die Streamingplattform BEHIND THE TREE auch noch die frischen nominierten Filme für euch bereit.
Hier geht’s zur Übersicht – LINK
Hier geht’s zu BEHIND THE TREE – LINK
Hier geht’s zum exklusiven Angebot der ARD-Mediathek – LINK
Anne Ballschmieter
Leiterin | FIRST STEPS
Webseite FIRST STEPS – LINK
Vorgeschlagene Filme: DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH (2011) R: Jan Zabeil | LUZ (2018) R: Tilman Singer
Jennifer Stahl
Leiterin | FIRST STEPS
Webseite FIRST STEPS – LINK
Vorgeschlagene Filme: FUTUR DREI (2020) R: Faraz Shariat | LOVE STEAKS (2013) R: Jakob Lass
Vorgeschlagene Filme von Yugen: DER HAUPTMANN (2017) R: Robert Schwentke | DER BUNKER (2015) R: Nikias Chryssos
Vorgeschlagene Filme von Susanne: DIE RESTE MEINES LEBENS (2016) R: Jens Wischnewski | JIYAN (2019) R: Süheyla Schwenk
Weiterführende Links
FIRST STEPS Webseite – LINK
Instagram – LINK
Facebook – LINK
BEHIND THE TREE Streamingplattform – LINK
Was hat das deutschsprachige Kino zu bieten? Wo sind die spritzigen, vielfältigen Spielfilme, von denen alle immer reden? Tatsächlich sind einige Filmperlen der Newcomer Szene nur sehr schwer zu finden. Häufig laufen sie, wenn überhaupt, auf einigen Festivals. Wenn es gut läuft, bekommen sie einen Verleiher. Vielleicht einen Kinostart. Wenn es richtig gut und organisiert läuft eine Kinotour mit Fachgesprächen im Anschluss. Manchmal einen Sendeplatz – im besten Falle nicht nachts um drei. Sehr häufig jedoch bekommen sie nicht genug Aufmerksamkeit, obwohl alles stimmt: Der Inhalt, das Schauspiel, die Kameraästhetik, die Filmmusik. Wo sind diese tollen jungen Filme zu finden, wenn ich nicht Teil der Filmbranche bin, sondern ein ganz normaler, filmbegeisteter Mensch?
Zusammen mit der FIRST STEPS Doppelspitze Anne Ballschmieter und Jennifer Stahl haben wir genau über diese Thematik gesprochen, um sie gleichzeitig dazu einzuladen, ihre Filmperlen mitzubringen.
Im ersten Teil dieser Doppelfolge sprechen wir differenziert über die junge deutschsprachige Filmszene. Über die bestehenden Hürden und Chancen. Was es braucht, um Fuß zu fassen in der etablierten Filmbranchen und welche Offenheit die Etablierten mitbringen müssen, damit die Filmlandschaft weiter wachsen kann.
„Der etablierten Filmbranche ist schon bewusst, dass der Austausch mit jungen Filmschaffenden wichtig ist. Und sie muss sich weiter öffnen, weil sie sonst Zuschauerschaft verlieren.“
Anne Ballschmieter
Anne Ballschmieter sieht den Bedarf auf beiden Seiten – der jungen Filmschaffenden und der etablierten Szene. Es braucht von beiden Seiten eine gewisse Offenheit, einen Austausch und den Mut, mal etwas anders zu machen. Für junge Filmschaffende kann es eine wunderbare Chance sein, in etablierten Serienkonzepten Fuß zu fassen, um etwas Neues mitreinzuarbeiten. Gleichzeitig Bedarf dies auch eine Abweichung von schon immer da gewesenen Mustern der etablierten Filmschaffenden. Es braucht einen dialogischen Austausch. Ein Verständnis für beide Seiten und die Initiative FIRST STEPS bietet für diesen Austausch einen gelungenen Knotenpunkt.
„Um die eigenen Forderungen angemessen zu präsentieren, muss sich mit den bestehenden Strukturen der Filmbranche auseinandergesetzt werden.“
Jennifer Stahl
Im zweiten Teil der Doppelfolge sprechen wir über die besagten Filmperlen. Welche Newcomer Filme haben uns bisher begeistert? Was war besonders? Warum sollte sie jeder sehen?
Als private Initiative der Filmwirtschaft wurde FIRST STEPS im Jahre 1999 von Bernd Eichinger und Nico Hofmann gegründet. Der FIRST STEPS Award gilt als einer der wichtigsten Preise für Abschlussfilme aus dem deutschsprachigen Raum. Um die jährliche Preisverleihung, wird eine thematisch wechselndes Rahmenprogramm für den Kreis der Nominierten und des Alumni:ae-Netzwerkes angeboten. Im Fokus steht der aktive Austausch mit ausgewählten Vertreter*innen der Filmbranche.
Anne Ballschmieter
Leiterin | FIRST STEPS
Webseite FIRST STEPS – LINK
Jennifer Stahl
Leiterin | FIRST STEPS
Webseite FIRST STEPS – LINK
Weiterführende Links
FIRST STEPS Webseite – LINK
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#130 Roundtable | Filmaufreger
#125 | Lola: Prestige und Strahlkraft für die Filmschaffenden
Zum 72. Mal wird die Lola von der Deutschen Filmakademie verliehen. Doch welche nachhaltige Wirkung hat die Preisverleihung für die Filmschaffenden? Welche Schubkraft steckt hinter einer Nominierung? Wie ist es möglich, Mitglied der Akademie zu werden? Aus welcher Motivation heraus ist die Akademie 2003 gegründet worden? Und was hat sich seither verändert?
2003 wird der Verein der Deutschen Filmakademie gegründet. Mehr Sichtbarkeit und Ansehen soll der Verein dem deutschsprachigen Film ermöglichen. Gleichzeitig soll eine verbesserte Vernetzung der Filmschaffenden untereinander gewährleistet werden. Mehr Austausch. Mehr Diskussionsmöglichkeiten. Ein Forum für die Branche mit dem Fokus: Welche neuen Wege muss der deutsche Film gehen, um gesehen zu werden? Denn der deutschsprachige Film steckt in einer Krise und das nicht erst seit der Pandemie. Komplizierte Förderstrukturen und leere Kinosäle sind nur zwei der aktuellen Herausforderungen der Filmbranche.
Gar nicht so leicht, bei der derzeitigen Krise der Kinos und des deutschsprachigen Films weiterhin stets groß zu denken. Und was bedeutet das? Diesem Thema widmete sich das Lola Festival, welches in alter Manier stets eine Woche vor der Verleihung als öffentliche Veranstaltung stattfindet. Ob Regisseurin, Schauspieler, Editorin oder Filmenthusiast – jeder ist willkommen und kann an den Beiträgen und öffentlichen Panels teilnehmen. Nicht nur als Austausch für die Branche, sondern auch für das Publikum.
Maria Köpf (Produzentin | Geschäftsführerin der Deutsche Filmakademie) und Florian Gallenberger (Regisseur | Präsident der Deutschen Filmakademie) sind in unserer aktuellen Folge zu Gast und berichten uns über die Entstehung und Entwicklung der Deutschen Filmakademie. Wir werfen einen Blick auf die großen Herausforderungen der Filmszene und gehen der Frage nach, wie der eigene Film für die Lola nominiert werden kann.
Von der kaufmännischen Ausbildung und einem Studium der Theaterwissenschaft an der Freien Universität in Berlin kam Maria Köpf als Quereinsteigern zum Film. Über X Filme und Zentropa wechselte die Filmproduzentin schließlich 2016 in die Geschäftsführung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Keine drei Jahre später folgte der Schritt als Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie. Zusammen mit Anne Leppin bilden sie die Doppelspitze in der Führung.
89 Personen, darunter auch Filmregisseur Florian Gallenberger, gründen im Jahre 2003 die Deutsche Filmakademie. Schon in der Schule entdeckt er das Filmemachen für sich. Über ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in München professionalisiert er sein Handwerk. Zu seinen realisierten Filmproduktionen als Regisseur zählen unter anderem John Rabe (2009), Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon (2018) sowie Es ist nur eine Phase, Hase (2021). Erst im April 2022 wurde das Nachfolgerduo des Präsidentenpostens verkündet: Alexandra Maria Lara (Schauspielerin) und Florian Gallenberger (Regisseur). Wir dürfen gespannt sein, welchen Fokusthemen sie sich in ihrer Arbeit widmen werden.
Maria Köpf
Produzentin | Geschäftsführerin der Deutsche Filmakademie
Webseite – LINK
Florian Gallenberger
Regisseur | Präsident der Deutschen Filmakademie
Crew United – LINK
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#62 | Diversität im Film: Eine Podcast Sonderfolge
„Joker“, „Silver Linings Playbook“, „Fight Club“, „A beautiful mind“ und „Das weiße Rauschen“ sind alles Filme, die einen Aspekt gemeinsam haben: Der psychische Umstand eines Charakters wird in den Filmen für die Handlung der Geschichte genutzt und ist oft sogar das ausschlaggebende „Plotdevice“ für das vorankommen in der Handlung. Ist es in „Fight Club“ von David Fincher eine Art der dissoziativen Identitätsstörung, dem Tylor Durden unterliegt, so ist bei „A beautiful mind“ von Regisseur Ron Howard eine chronische Form der Schizophrenie ein wichtiger Teil des Charakters. Das Narrative der psychischen Erkrankung ist noch immer ein beliebtes Mittel bei Filmschaffenden, um eine Geschichte spannend zu gestalten oder wird manchmal auch einfach genutzt, um einen schwer verständlichen Umstand „einfach“ zu beschreiben. – Aber wie schafft man es, psychische Erkrankungen authentisch darzustellen und gleichzeitig eine spannende Geschichte zu erzählen? Oder bedingt sich das überhaupt?
In unserer heutigen Folge dreht sich alles um die Darstellung psychischer Erkrankungen im Film. Mit unseren Gästen, „Go Mental Festival“ Gründerinnen und Filmemacherinnen Anna Maria Ortese und Elisabeth Staak und Psychologin Christiane Attig (Brainflicks Podcast) geht es um den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Film und wie der Film die Wahrnehmung von diesen in der Gesellschaft positiv beeinflussen kann. Wir schauen uns positive wie negative Beispiele aus der näheren Filmgeschichte an und geben handfeste Tipps, bei der Entwicklung von Geschichten, bei denen das Thema „Mental Health“ eine Rolle spielt.
Für alle die sich weiter in das Thema einarbeiten wollen, oder vielleicht selbst gerade an einem Stoff arbeiten können wir nur auf die Projekte unserer Gäste hinweisen. Beim Podcastformat „Brainflicks“ beschäftigt sich Psychologin Christiane Attig mit ihrem Co-Host Julius Herold mit dem spannenden Themen der Psychologie im Film. Link zum Podcast: Apple Podcast – Spotify – Webseite
Anna Maria Ortese und Elisabeth Staaks Festival „Go Mental“ ist das erste internationale Kurzfilmfestival in Deutschland, welches den Fokus auf die Authentizität und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen (Mental Health) im Film legt. Das „Go Mental Kurzfilmfestival“ geht in diesem Jahr (2022) in die zweite Runde und findet vom 20. – 21.05.2022 in Berlin statt. Mehr Informationen und Tickets zum Filmfestival findet ihr auf der Webseite – LINK
Christiane Attig
Psychologin | Podcasterin
Webseite – LINK
Podcast Brainflicks – LINK
Elisabeth Staak
Festival Founder | Filmemacherin
Festivalwebseite – LINK
Anna Maria Ortese
Festival Founder | Filmemacherin
Festivalwebseite – LINK
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Das Filmfestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films, eröffnet seit 1991 stets im November seine Pforten und zog zuletzt über 22.000 Besucher*innen an. Entstanden und gegründet in der Nachwendezeit, war es den Initiatoren ein Anliegen, dem osteuropäischen Film eine wirkungsvolle Plattform zu geben. Der inhaltliche Fokus der gezeigten Filme liegt demnach insbesondere auf Produktionen aus dem ost- und mitteleuropäischen Raum. Bei den mehr als 200 Kurz- und Langfilmen finden sich Produktionen aus 45 Ländern. Das Festival leistet einen wichtigen Beitrag, um sich über die Grenzen hinweg zu vernetzten, damit neue Verbindungen von Filmschaffenden geknüpft werden können.
Daher widmet sich dieses Branchengespräch des Indiefilmtalk-Panels&Talk der Entstehung internationaler Kooperationen. Lena Vurma (Produzentin), Marjorie Bendeck (Direktorin/Conecting Cottbus) und Bernd Buder (Programmdirektor) sprechen über das Festival Cottbus, über den Koproduktionsmarkt und ihre Erfahrungen bei der Realisierung internationaler Koproduktionen. Für unser Gespräch nehmen wir insbesondere den durch Koproduktion mit Produktionsfirmen aus drei verschiedenen Ländern entstandenen Film von Lena, Adventures of a Mathematician (Regie: Thor Klein), in den Fokus und schauen uns dabei den Weg bei der Suche und der darauffolgenden Zusammenarbeit mit internationalen Koproduktionspartnern an.
Lena Vurma
Produzentin
Mehr zum Film – LINK
Marjorie Bendeck Direktorin/Conecting Cottbus
Webseite – LINK
Bernd Buder Programmdirektor/Filmfestival Cottbus
Filmfestival Cottbus – LINK
Mehr zum Thema Filmfestivals gibt es hier
Das No- oder Low-Budget Independent Filmemachen ist nicht leicht und ist mit vielen Hürden verbunden. Begonnen mit der Suche nach Geldgebern und Kollaborateuren für das Projekt, ist der/die Filmschaffende meist am Rotieren zwischen mehrerer Aufgaben. Zusätzlich hält er/sie das Team in dem langen Produktionsprozess zusammen und versucht trotz dem Druck, den Film fertiggestellt zu bekommen, der eigenen Kreativität im Prozess freien Lauf zu lassen. Umso schöner ist es dann, wenn die Arbeit getan ist und der Film endlich fertiggestellt wurde und auf der großen Leinwand das Licht der Welt erblickt.
Um das Thema „Independent-Filmmaking“ besser zu verstehen hat der Regisseur Malte Wirtz in diesem Jahr das Buch „Das Leben ist kein Drehbuch – Filmemachen ohne Geld“ geschrieben. In diesem Buch möchte er Filmschaffenden einen Einblick in seine Herangehensweise an seine Filme geben und schreibt über die Suche nach einer spannenden Idee, das Finden der richtigen Crew, arbeiten mit Crowdfunding und allem was mit dem Independent-Filmmaking zu tun hat. Malte selbst hat vor kurzem erfolgreich Premiere mit seinem fünften Langfilm “Sie waren mal Stars” beim Achtung Berlin Festival gefeiert und hat davor mehrere Filme produziert und gedreht.
In unserem heutigen Gespräch dreht sich deswegen alles um das Thema Independent-Filmemachen. In dem Gespräch sprechen wir mit Malte Wirtz über sein Buch und seine Gedanken zu dem Thema. Wir reden darüber, was erfolgreiches Indiefilmmaking sein kann, wie man die richtigen Mitstreiter für das eigene Projekt findet und wie das Distribuieren des eigenen Films aussehen kann.
Spannendes zum Thema Filmprojekte pitchen findet ihr hier
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