Was braucht die deutschsprachige Filmbranche? Was hat der Filmnachwuchs zu sagen, der vor den Startlöchern des ernsthaften Einstiegs in die künftige Arbeitswelt steht. Judith Frahm und Fritzie Benesch haben es sich in ihrem Studium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF nicht nehmen lassen in Eigeninitiative die Gesprächsreihe „Ausnahmezustand Film?!“ zu starten, die nicht „um den heißen Brei“ redet, sondern mit diversen Gästen ganz konkret den Finger in die Wunde legt.
Wie wollen wir in Zukunft miteinander arbeiten, denn so geht es nicht weiter.
Die beiden Produktionsstudentinnen sprechen mit uns über ihre konkreten Vorstellungen und Wünsche. Sie machen schnell klar, was möglich sein könnte und was für ein Bestehen der Filmbranche unumgänglich ist. Unter dem Dachthema „New Work“ machen andere Branchen und Länder schon längst vor, was auch für die Filmbranche wichtig und richtig ist – flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, agiles und selbstbestimmtes Arbeiten. Darunter fallen auch Aspekte, wie ein familienfreundliches Arbeitsumfeld oder ein Job-Sharing-Modell bei dem zwei Menschen sich in Teilzeit einen Arbeitsbereich teilen können.
Fritzie und Judith legen ihren Fokus auf den Austausch. Denn beide sind sich einig, es braucht den Dialog und nicht die Schuldzuweisung! Sich gegenseitig zuzuhören und zwar mit der Haltung nicht nur für sich etwas zu ändern, sondern zugunsten aller Beteiligten zu handeln kann ein erster Schritt aus dem Ausnahmezustand in der Filmbranche sein.
Judith Frahm
Produktionsstudentin an der Filmuniversität KONRAD WOLF
Fritzie Benesch
Produktionsstudentin an der Filmuniversität KONRAD WOLF
Kontakt zu Ausnahmezustand Film?!
Instagram – @ausnahmezustand.film
Mail – ausnahmezustand.film@gmail.com
Corso-Gespräch – Wie kann ein Kulturwandel in Filmbranche gelingen?
https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1160557.php
Basten, Lisa: „Wir Kreative!“ Das Selbstverständnis einer Branche
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#136 | Teamwork: Kollektive Prozesse im Film
Neben ersten Themen der neuen Folgen geben wir einen kleinen Einblick in die Arbeit der letzten Wochen. Auf einigen Festivals durften wir unterwegs sein und spannende Gäste auf diversen Panels und Podiumsdiskussionen begrüßen. Außerdem werden wir berichten, was unserer Meinung nach wichtig ist, um ein gutes Filmgespräch zu führen. Oder was braucht es eigentlich, um gut zu Netzwerken?
Lieber locker und offen als angespannt mit der eigenen Agenda, ohne offene Ohren, Augen und Herz durch den Raum zu schreiten. Yugen versucht beim Netzwerken den Leuten Zeit zu geben, um ins Gespräch zu kommen.
Drei wichtige Punkte haben wir für euch aus dem Gespräch zum Thema Netzwerken festgehalten:
Und am wichtigsten: Wirklich ernsthaft interessiert und aktiv in das Gespräch gehen. Mit diesen Tipps klappt es bestimmt mit dem Vernetzen.
Susanne ist es wichtig, bei Filmgesprächen zumindest kurz mit den Filmschaffenden ins Vorgespräch gegangen zu sein.
„Kurz abchecken, was die Lage ist.“
Was brauchen die Filmschaffenden, um sich sicher zu fühlen und auf der Bühne nach dem Screening frei über ihre Arbeit berichten zu können? Vor allem das man sie und das Publikum ernst nimmt. Egal, ob man vor einem jungen Publikum oder einem Fachpublikum sitzt. Egal, ob die Filmschaffenden 8 Jahre oder 80 Jahre alt sind. Jeder bringt Erfahrungen und Geschichten mit, die es zu entdecken gilt und die mit Sicherheit wahre Schätze sind. Susanne’s wichtigste Prämisse:
„Seid auf der Bühne bei Filmgesprächen eine gute, wertschätzende Gastgeberin und geht davon aus, dass jeder etwas mitbringt, was einen überraschen wird.“
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#64 Eine „0-Folge“ | Der Auftakt zur Staffel 3
Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu und wie jedes Jahr wollen wir diese Zeit gemeinsam mit euch und mit unseren filmischen Glühweindialogen zelebrieren. Mit unserer nun bereits 140. Folge beenden wir unsere diesjährige Staffel und freuen uns auf die neuen Folgen, Herausforderungen, Projekte, Unterstützer*innen, Freunden und Mitstreiter*innen die auf uns alle im neuen Jahr warten. Diesen Anlass nutzen wir natürlich auch, um euch allen ein fettes Danke zu sagen. Ohne euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Also:
Danke!! – an unsere Gäste, Kooperationspartner*innen, Mitstreiter*innen und natürlich auch allen, die uns hören, teilen und weiterempfehlen. Danke!! – an unsere Supporter*innen, Steady-Unterstützer*innen oder Paypalunterstützer*innen die uns so tatkräftig, auch monetär, in diesem Jahr unterstützt haben, damit wir so zahlreiche Themen für euch umsetzen konnten. Danke!! – An alle, die auch in diesem Jahr die Filmbranche mit ihrer vielfältigen Arbeit zu einer diverseren, offeneren, barrierefreieren und nachhaltigeren Branche machen!
Habt alle feine Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Unsere diesjährigen Glühweindialoge sind wieder einmal vollgepackt mit einer fülle interessanter Themen rund um das Filmschaffen. Mit unseren Gästen Jennifer Stahl (Leitung FIRST STEPS), Daniel Hettinger (Autor) und Anne Isensee (Animationsregisseurin) reden wir über den Wunsch nach mehr Experimentierfreude in der deutschsprachigen Filmlandschaft, Herausforderungen in der Animationsfilmbranche und die Sichtbarkeit des Kinos in den nächsten Jahren. Zum Schluss darf natürlich die alljährliche Vorstellung unserer Festtagsfilme nicht fehlen.
Unsere Gäste:
Jennifer Stahl
Leitung FIRST STEPS
Webseite FIRST STEPS – LINK
Gespräche aus der ersten Reihe – LINK
Anne Isensee
Animationsregisseurin und Animatorin
Webseite – LINK
Daniel Hettinger
Drehbuchautor
IMDB – LINK
Festtagsempfehlungen aus der Folge:
Kevin – Allein zu Haus – TRAILER-LINK
Kevin – Allein in New Yorck – TRAILER-LINK
Versprochen ist versprochen – TRAILER-LINK
Jasson und die Argonauten – TRAILER-LINK
Eine schöne Bescherung – TRAILER-LINK
Klaus – TRAILER-LINK
Dash & Lily – TRAILER-LINK
Jennifer’s Weihnachts-Musiktipp „A Super Mario World Holiday“: YOUTUBE-LINK
Susanne’s Weihnachts-Musiktipp Soundtrack zu „A marriage story“: SPOTIFY-LINK
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Der Film ist eines der vielseitigsten Kunstformen die unsere moderne Gesellschaft zu bieten hat. Er kann verschiedenste Themen behandeln, unterschiedliche Genres als Vehikel der Erzählung nutzen, farbenfroh oder entsättigt gestaltet sein oder Geschichten in Kurz- oder Langform präsentieren. So vielseitig, wie das Medium selbst, sind auch die Zuschauer*innen und deren Rezeption. So kann Person A den Humor des Films zugewandt sein und in Lachkrämpfe ausbrechen und Person B daneben den Kopf schütteln und der Geschichte nichts abgewinnen. Da macht sich schnell die Frage breit, was eigentlich Qualität im Film heißt? – Ist es die noch nie dagewesene Art zu erzählen? – Die Aktualität der Themen? – Das „Look & Feel“ des Formates? – Und was brauchen wir in der Filmbranche um diesem Anspruch nachzukommen?
Der heutige Talk beschäftigt sich mit dem Thema der Qualität des deutschen Fernsehfilms. Mit unseren Gästen Regisseur Dominik Graf, Regisseurin Susanne Heinrich und Filmwissenschaftlerin Lisa Gotto reden wir über die Herausforderung des deutschen Fernsehfilms und darüber, was eigentlich Qualität heißen kann.
Diese Folge entstand, wie die Folge 138 zum Thema „Qualität in der deutschsprachigen Serie“ in Kooperation mit dem Fernsehfestival „Televisionale Baden Baden“ der Deutschen Akademie der darstellenden Künste. Das Festival lädt neben den Filmen zu offenen Jurydiskussionen mit den Filmschaffenden ein und setzt das Thema Qualität in Film & Serie in den Mittelpunkt des Programms. Mehr Informationen zur Televisionale und den Filmen, die wir in dieser Folge besprochen haben, findet ihr auf deren Webseite – LINK
Dominik Graf
Regisseur
IMDB – LINK
Susanne Heinrich
Regisseurin | Autorin
Webseite – LINK
Prof. Lisa Gotto
Professorin für Filmtheorie
Universität Wien – LINK
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#66 | Serienboom: Ist Deutschland „serienreif“?
„Das Image deutscher Filme und Serien ist antiquiert. Denn es gibt diese Perlen. Und wir haben Talente.“
Urs Spörri
„Für eine deutsche Serie, ganz okay.“ Wir alle kennen diesen Satz. Viel zu häufig wird verschmäht oder gar nicht erst gesehen, welche aufwendigen und gut durchdachten Serien der deutschsprachige Markt zu bieten hat. Aber woran liegt das? Fehlen uns mutige Konzepte die es zu sehen lohnt? Liegt es daran, dass innovativen Formaten kein langfristiges Vertrauen geschenkt wird und diese in Mediatheken oder auf späten Sendeplätzen „versendet“ werden? Fehlt den Formaten die Repräsentanz der Gesellschaft oder liegt das Problem an der Haltung der Zuschauer*innen, die über die Zeit unrüttelbar manifestiert wurde? Eine antiquierte Haltung, findet Urs Spörri, künstlerischer Leiter der TeleVisionale Baden-Baden. Aber was tun?
Welche Perlen und Talente es aber dennoch gibt und wie sich der Serienmarkt verändert, zeigt uns die TeleVisionale in Baden-Baden. Die Stadt rollt den roten Teppich aus und lädt ein zu offenen Jurydiskussionen und setzt das Thema „Was ist Qualität?“ in den Mittelpunkt des Festivals. Vom 21. – 25.11.2022 fand die TeleVisionale in den Hallen des Kurhauses Baden-Baden statt. An fünf Tagen liefen zu den offenen Diskussionen insgesamt zehn Fernsehfilme und sechs verschiedene Serien. Als eines der ersten Festivals, wirft die TeleVisionale ihren Blick auf das serielle Erzählen im deutschen Fernsehen. Zu Gast sind nicht nur Sender wie die ARD oder das ZDF, sondern auch Streamingplattformen, wie Sky, Amazon oder Netflix.
In dieser Folge haben wir euch ein Mosaik aus verschiedenen Stimmen der TeleVisionale zusammengestellt. Mit unseren Gästen aus den Bereichen Produktion, Regie, Festivalkuration und Drehbuch ergründen wir die spannende Frage, was eigentlich Qualität in der Serienlandschaft bedeutet und mit welchen Mitteln wir unseren Qualitätsanspruch in den nächsten Jahren nachkommen wollen. Was braucht eine Serie, um qualitativ hochwertig zu sein? Zeit, Geld, Vertrauen, Mut zu überraschen, alte Muster brechen, weg von der alten Formatierung. Unsere Gäste haben vielfältige Antworten und geben uns einen tieferen Einblick in ihre Arbeit und ihre Erfahrungen. Wir finden, wenn diese geballte Kraft an einem Ort wie Baden-Baden zusammenkommt und sich die Verbindung und der offene Austausch auch nachhaltig noch bewahrt, steht einer qualitativ-hochwertigen Serienszene der Superlative nichts im Wege. Wir sind gespannt!
Urs Spörri
Künstlerische Leitung | TeleVisionale Baden-Baden
TeleVisionale – LINK
Webseite – LINK
Julia Fidel
Beratend für den Serienpreis TeleVisionale | Choreographin BABYLON BERLIN | Head of Berlinale Series
Berlinale Series – LINK
Crew United – LINK
Quirin Schmidt
Executive Producer | DER PASS, HAUSEN | Sky
Crew United – LINK
Jan Georg Schütte
Regisseur, Autor | DAS BEGRÄBNIS | ARD Degeto
Crew United – LINK
Webseite – LINK
Martin Behnke
Drehbuchautor | MUNICH GAMES, DARK | Sky
Crew United – LINK
Homebase (Agentur) – LINK
Michal Aviram
Drehbuchautorin | MUNICH GAMES
Crew United – LINK
Julia von Heinz
Regisseurin | ELDORADO KADEWE | ARD Degeto, rbb
Professorin, Leitung des Studiengangs Regie Kino- und Fernsehfilm der HFF München – LINK
Crew United – LINK
Players (Agentur) – LINK
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„Ich interessiere mich sehr für die junge Generation, da sie nicht nur unsere Zukunft ist, sondern auch die Zukunft des Kinos.“
Teresa Fritzi Hoerl
Laut der Kinobesucherstudie der FFA aus dem Jahre 2022 sind die besucherstärkste Gruppe unter den 10 – 19 Jährigen zu finden. Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg diese Altersgruppe um 29% an. Erstaunlich! Aber wie sieht es mit dem Filmangebot für diese Altersgruppe aus? Die Filmangebote für die Altersgruppe der Teens ist rar. Dominierend sind Actionspielfilme, Komödien, Dramen und Kinderfilme. Aber das Genre „Jugendfilme“ gibt es eher weniger. Dennoch gibt es sie. Die Filmemacher*innen, die für das junge Publikum Kino machen.
Regisseurin Teresa Fritzi Hoerl ist eine von ihnen. Schon mit ihrem Spielfilmdebüt NOTHING MORE PERFECT widmete sie sich einer dunklen Seite des Erwachsenwerdens und dies mit spezieller Kameraästhetik. In NOTHING MORE PERFECT begleiten wir die 16 jährige Maya, die für ein paar Tage mit ihren Eltern nach Prag fährt. Dieser Kurztrip passt aber so gar nicht in ihre Pläne. Schon seit einiger Zeit ist sie auf diversen Suizid-Foren im Internet unterwegs und plant fest sich vor laufender Kamera umzubringen. Ein spezielles und düsteres Thema, dem sich Teresa Hoerl gekonnt nähert. Wir sind ganz nah dabei, wenn Maya zwischen Suizid-Foren und dem hier und jetzt mit ihren Eltern switcht. Diese zwei Seiten ihres Lebens, von denen auch die Eltern nichts ahnen, spiegelt sich auch in der Kameraarbeit wieder. Zwischen klassischer Bildsprache und Selfiemodus sind wir Maya so nah, wie auch die Follower ihres Suizid-Kanals.
Nun ist Teresa mit dem Spielfilm ALLE FÜR ELLA unterwegs. Ein musikalischer Jugendfilm. Für Ella ist Musik alles, doch ihre Band scheint sich aufzulösen, da nicht alle den großen Traum vom großen Durchbruch verfolgen. Ganz anders als NOTHING MORE PERFECT spielt ALLE FÜR ELLA mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Humor zu den dennoch verzwickten Themen der Jugend, wie Liebe, Identitätskrisen und Freundschaft über das Abitur hinaus.
Schon länger ist bekannt, dass die Rezeption von Spielfilmen die Identitätsbildung fördern kann. Über Filme zu sprechen kann kosmopolitische Einstellungen stärken. Audiovisuelle Medien tragen im gewissen Maße dazu bei, das Weltbild und Selbstbild der Zuschauer*innen zu prägen, Rollenbilder zu formen, Empathie zu fördern. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist dieser Effekt weit höher als bei Erwachsenen. Daher kann der richtige Spielfilm mit den passenden altersrelevanten Themen einen signifikanten Effekt auf die Identitätsbildung des Individuums haben. Demnach ist es umso wichtiger, dieser Zielgruppe wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um der ansteigenden Besucherzahl der 10-19 Jährigen auch dementsprechend etwas zu bieten, was ihrer Lebenswelt entspricht.
Teresa berichtet uns von den unterschiedlichen Produktionsweisen ihrer Filme sowie der speziellen Kameraästhetik. Sie gibt uns Einblicke in die musikalische Umsetzung ihres aktuellen Spielfilms. Und sie erzählt uns, warum es sie reizt, gerade für das junge Publikum Filme zu entwickeln. „Nur weil es schwierig ist, die Jugendlichen ins Kino zu locken, darf man nicht damit aufhören, es zu versuchen“, denn sie sind die Zukunft des Kinos.
Teresa Fritzi Hoerl
Regisseurin & Autorin
Webseite – LINK
Agentur Scenario – LINK
Crew United – LINK
0800/1110111 (Telefonseelsorge)
Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr, kostenfrei und anonym erreichbar: www.telefonseelsorge.de
116111 (Nummer gegen Kummer)
Speziell für Kinder und Jugendlichen gibt es von Montag bis Samstag 14.00-20.00 die Nummer gegen Kummer, anonym und kostenlos: https://www.nummergegenkummer.de
U25 Deutschland bietet Mailberatung für junge Menschen in Suizidgefahr: www.u25-deutschland.de
Krisenberatung im Live-Chat rund um die Uhr erreichbar: www.krisenchat.de
Castendyk, Oliver / Müller, Juliane: Kino- und Fernsehproduktionen für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Daten und Fakten 2005 – 2010 – LINK
FFA: Studie Kinobesucher*innen 2022 – Mai 2022 – LINK
Interview: Wie tragen Kinofilme zur Identitätsbildung von Jugendlichen bei? Ein Gespräch mit Jürgen Grimm*, in: TELEVIZION 28/2015/1, S.68-71 – LINK
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#35 | Kurzfilme: Für Kids & Teens
Arbeiten im Team – Zusammenarbeit kennt viele unterschiedliche Formen und Bezeichnungen. Neben der wohl bekanntest Art, der Kooperation, gibt es verschiedenen Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten mit anderen zu verbinden, um gemeinsam ein Projekt zu realisieren. Schnell kommt die Frage auf: „Ist die Arbeit beim Film nicht per se eine Teamarbeit? Also eine Arbeit, die in kleinen Kollektiven, in den verschiedenen Gewerken oder Departments stattfindet?“ Jein. Es kommt eben ganz darauf an, wie die Teamarbeit vonstattengeht. Sind alle gleichermaßen am Prozess beteiligt? Gibt es flache Hierarchien? Gibt es eine*n Entscheidungsträger*in? Eine autoritäre Kraft? Gibt es einen Auftrag, dem es zu folgen gilt? Dies setzt nicht außer Kraft, dass es keine konventionelle Arbeitsverteilung geben darf und jede*r alles machen soll. Viel mehr geht es darum, die Stärken der Einzelnen sichtbar zumachen und bestmöglich im Projekt einzusetzen. Dies geht nur mit guter Kommunikation und einer großen Portion Wertschätzung.
Es gibt unterschiedlichen Formen des kollaborativen Arbeitens. Schon ein Team aus zwei Personen kann per Definition ein Kollektiv sein. Wichtig ist, wie sie miteinander arbeiten. Wie wird die Führung gehandhabt? Wie wird miteinander kommuniziert? Es ist stets eine große Herausforderung, ob im kleinen oder großen Team multiperspektivisch zu arbeiten, die verschiedene Ideen, Gedanken, Stimmen und Meinungen zusammenzuführen. Wie können Arbeitsprozesse wie der Filmschnitt oder die Regieführung im Duo neu strukturiert werden? Was braucht es, um gemeinsam als Doppelspitze oder im größeren Team, wie beispielsweise in einem Writersroom, kollektiv zu arbeiten? In erster Linie Zeit und die Muße der Person gegenüber zu vertrauen.
Doch das Ergebnis lohnt sich. Gerade bei der Entwicklung der Drehbücher kann sich ein gut eingespielter Writersroom positiv auf die Entwicklung vielfältiger Figuren und einem clever gespickten Storytelling wirken. Auch bei der Umsetzung am Set kann ein fest verknüpftes Regisseur*innen-Duo Herausforderungen gemeinsam besser angehen und der Druck der Entscheidungen lastet somit nicht auf einzelnen Schultern. Diese Form der Entscheidungsverteilung bringt Ruhe und Sicherheit in die einzelnen Departments.
Zudem sind nachweislich diverse Teams krisensicherer. Durch die verschiedenen Erfahrungswerte können bestehende Lücken eher abgedeckt werden. Natürlich benötig der Aufbau Zeit und vor allem gute Kommunikationsstrukturen und Strategien, um dialogisch im Team arbeiten zu können. Aber auf lange Sicht gesehen lohnt sich die Mühe. Für die jeweiligen Teams und die Filme, die dabei entstehen.
In einem Team auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten ist gerade im Filmbereich noch keine Selbstverständlichkeit, aber ein Trend, den wir schon bei vielen Projekten beobachten durften. In den letzten Jahren sind uns immer wieder besondere Formen der Zusammenarbeit begegnet. Daher nutzen wir die Chancen und platzieren in der heutigen Folge kleine Ausschnitte von Filmschaffenden, die in ganz unterschiedlichen Arten über ihre ganz individuelle Zusammenarbeit sprechen. Spoiler: Doppelspitzen in Regie, Drehbuch oder auch im Filmschnitt sind vielleicht ein neuer Trend, um Verantwortung für Projekte gemeinsam zu übernehmen. Oder was meint ihr? Welche Formen der kollektiven Arbeit sind euch im Filmbereich schon begegnet?
Ihr kennt noch weitere Formen der Zusammenarbeit in Departments die hier noch nicht genannt wurden? Meldet euch bei uns: comment@indiefilmtalk.de
Über folgende Episode haben wir gesprochen:
#09 Livetalk MSD | DRUCK: Crossmediales Storytelling
#81 | Filmmusik: Arbeit im Kollektiv und der Weg zur guten Filmmusik
#92 | Filmeditor*innen: Montieren im Team
#101 | LOVECUT: Ein starkes Duo
unicato – Das Kurzfilmmagazin „Kollektive Kreativität“
„Wir“ Menschen leben zusammen, arbeiten zusammen, feiern zusammen, Schauen Filme zusammen. Auch hinter der Kamera entstehen diese Filme zusammen. Doch was ist es, das uns zusammenhält?
unicato beleuchtet im November die Zusammenarbeit im Kurzfilm. Ob als Team, Allianz oder eben Künstlerkollektiv.
Moderator Markus Kavka spricht mit:
Theaterwissenschaftlerin und Moderatorin des Indiefilmtalk Podcast Susanne Braun, den Filmschaffenden der Gruppe Auge Altona aus Hamburg, dem Kollektiv werkgruppe2 undden Animationskünstler:innen von Studio Torp.
Zu sehen ist „Kollektive Kreativität“ online in der ARD Mediathek und am 9./10. November, 0:25 Uhr im MDR Fernsehen.
Wie kommen Filme ins Klassenzimmer? Welche Möglichkeiten gibt es, den eigenen Film an das junge Publikum zu bringen? In Deutschland gibt es verschiedene außerschulische Initiativen, die eine dialogische Brücke schlagen, zwischen Filmwerken und den Kindern. Auch für Filmschaffende ist es hilfreich zu wissen, welche Angebote der Filmbildung und Filmvermittlung es gibt, um diese schon bei der Drehbuchentwicklung oder bei der Förderung als Auswertungsmöglichkeit mitzudenken. Denn am Ende gewinnen der Film, die Filmschaffenden und das junge Publikum, für den der Film gemacht ist.
Egal ob Kurz-, Mittel- oder Langfilm, ab und zu sich mit der Klasse einen Film anzuschauen, das ist eine schöne Abwechslung für den Schulalltag. In Politik, Ethik oder im Sachkundeunterricht einen Kurz- oder Langfilm thematisch zum aktuellen Lerninhalt anzuschauen, kann gerade bei komplexen Themen der Schülerschaft neue Lernzugänge ermöglichen. Aber die Filmbildung kann noch so viel mehr!
Die drei Initiativen, die wir euch heute vorstellen, bieten Filmbildung auf drei ganz unterschiedlichen Wegen an. Film macht Schule, Vision Kino und das KUKI.
Monica Koshka-Stein (Künstlerische Leitung) vom KUKI eröffnet im November zum 15. Mal das Junge Kurzfilmfestival Berlin. Mit dem internationalen Kurzfilmen für Kita-Klassen bis zur Altersgruppe der Teens sowie speziell kuratieren Sprachprogrammen begrüßt das KUKI jährlich über 9.000 Schüler*innen. In der Pandemie stellten sie ihr Angebot über den digitalen Anbieter sooner an. Seit diesem Jahr gibt es KUKI im Klassenraum – speziell ausgesuchte Kurzfilme mit zusätzlichem Begleitmaterial im Stream. Der Fokus liegt dieses Jahr vom 13. – 20. November aber wieder voll und ganz auf das gemeinsame Erleben und präsent sein im Kino.
Leopold Grün (Geschäftsführer) von Vision Kino holt über die SchulKinoWochen deutschlandweit Klassen in die Kino’s. Über die SchulKinoWochen hinaus bietet Vision Kino Fortbildungen, Filmgespräche und Sonderreihen an. So finden zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung Thementage mit entsprechendem Filmprogramm statt.
Anna de Paoli (Kuration, Projektleitung) dreht mit ihrer Initiative Film macht Schule – meet the Filmmakers den Spieß um, und bringt Filmschaffende in die Klassenzimmer. Die Filmschaffenden gehen mit dem jungen Publikum je nach Fasson auf Entdeckungsreise. Gemeinsame Ausflüge auf der Berlinale mit Regisseurin Joya Thome, die gemeinsame Realisierung eines Kurzfilms zur Sage des Walchenseees mit der Regisseurin Janna Ji Wonders oder die Entwicklung einer Spielfilmfigur zusammen mit Drehbuchautorin Eva Lia Reinegger. Das, was die Filmschaffenden bewegt, bewegt auch die Kinder und Jugendlichen.
Alle drei berichten von ihrer Arbeit, den Wünschen und Herausforderungen die um die Filmbildung bestehen. Und wir spinnen Wünsche und wagen einen Blick, wie die Filmbildung der Zukunft aussehen könnte.
Anna de Paoli
Kuration, Projektleitung | Film macht Schule
Webseite – LINK
Leopold Grün
Geschäftsführer | Vision Kino
Webseite – LINK
Monica Koshka-Stein
Künstlerische Leitung | KUKI – Junges Kurzfilmfestival Berlin
Webseite – LINK
Die Filmbildung ist ein Teil der Medienkompetenzbildung. Jedoch ist die Filmbildung kein verbindliches, fest implementiertes Element im Lehrplan. Es liegt den Lehrkräften frei, wie und ob sie das Medium Film im Unterricht einsetzen. Die Kompetenzmatrix der Medienbildung umfasst 6 Kompetenzbereiche – die Filmbildung kann je nach Auslegung jeden der sechs Teilbereiche bedienen:
1. Recherchieren, Erheben, Verarbeiten und Sichern
2. Kommunizieren und Kooperieren
3. Produzieren und Präsentieren
4. Schützen und sicher Agieren
5. Problemlösen und Handeln
6. Analysieren, Kontextualisieren und Reflektieren
bildung.digital – Themenportal für Schulen: Medienkonzept – LINK
Deutscher Bildungsserver: Konzepte und Portale der Bundesländer zur Medienerziehung – LINK
Kultusminister Konferenz: Medienbildung in der Schule – LINK
Lehrer-Online: Mediennutzung und Medienkompetenz in Schule und Unterricht – LINK
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#35 | Kurzfilme: Für Kids & Teens
Der sogenannte „Streamingboom“ hat in den letzten Jahren einiges an unseren Sehgewohnheiten verändert. Neben der Art, wie wir audio-visuelle Geschichten rezipieren, veränderte sich auch in den letzten Jahren die Art der erfolgreichen Geschichtenerzählung. Durch den Boom der Serien haben horizontal, über mehrere Stunden erstreckende Geschichten eine Hochkonjunktur. Regelmäßig werden in diesen Formaten neue Storykonventionen ausprobiert. Dies rückt die Drehbuchentwicklung und die Teamarbeit immer weiter in den Fokus.
In unserer heutigen Folge beschäftigen wir uns mit dem Wandel der Narration im Film und in der Serie. Mit unserem Gast Drehbuchautor und Dramaturg Oliver Schütte, schauen wir uns an, wie heutzutage eine erfolgreiche Stoffentwicklung gelingen kann und wie kollaborative Teamarbeit im und außerhalb des Writersrooms zur Professionalisierung der Drehbuchentwicklung führt.
Neben der Arbeit als Dramaturg und Drehbuchautor hat Oliver Schütte mehrere spannende Werke über das Drehbuchschreiben und das Drehbuchverstehen geschrieben und herausgebracht. Sein aktuelles Werk „Die Kunst der Drehbuchentwicklung – Über die Zukunft des Geschichtenerzählens“, können wir jedem empfehlen, der sich nochmal vertieft mit der Thematik des Drehbuchschreibens und der aktuellen Stoffentwicklung beschäftigen möchte. Erschienen ist das Buch im erschien im „Herbert von Halem Verlag“ – LINK
In dieser Folge können zwei Zuhörer*innen das neue Buch von Oliver Schütte „Die Kunst der Drehbuchentwicklung – Über die Zukunft des Geschichtenerzählens“ gewinnen. Die Frage die bei diesem Gewinnspiel zu beantworten ist lautet: „Wie heißt das erste Buch über das Drehbuchlesen von Oliver Schütte?“ Die Antwort findet ihr in der Folge. Schickt eure Antwort bis zum 30.10.2022 mit dem Betreff: „Drehbuch“ an unsere E-Mailadresse: comment@indiefilmtalk.de
Oliver Schütte
Dramaturg / Drehbuchautor
Webseite – LINK
Weitere Buchveröffentlichungen – LINK
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#112 | Drehbuch schreiben in 23 Tagen
Beitrag: Drehbücher lesen und schreiben lernen
103 | Solace23: Drehbücher richtig lesen
Ein wichtiger Teil bei der Produktion eines Filmes ist die darauffolgende Auswertung und Distribution. Diese Phase kann in vielen Fällen genauso lang oder sogar länger als die eigentliche Produktion dauern. Aber was passiert bei Kurzfilmen nach der Festivalauswertung? Welche Möglichkeiten gibt es für den Kurzfilm und ab wann ist ein Kurzfilm erfolgreich ausgewertet worden? Ist es heutzutage überhaupt möglich die Produktionskosten bei einem Kurzfilm wieder einzuspielen?
In Kooperation mit dem Kurzfilmmagazin Unicato (mdr) reden wir in dieser Folge über Wege des Kurzfilms zum Publikum und stellen uns die Frage, wie eigentlich eine erfolgreiche Kurzfilmdistribution aussehen kann. Mit unseren Gästen Stine Wangler (Kurzfilm Agentur Hamburg), Olaf Held (Filmemacher und Autor bei Unicato) und Cord Dueppe (Interfilm Kurzfilm-Verleih) reden wir über die Sichtbarkeit des Kurzfilms, schauen uns verschiedene Distributionsmöglichkeiten an und gehen der Frage nach, ob ein Kurzfilm für den Filmschaffenden auch mehr sein kann als eine Visitenkarte und Sprungbrett für die Langspielfilmkarriere.
Parallel zu dieser Folge ist im Kurzfilmmagazin Unicato am 22.09.2022 eine spannende Folge mit dem Titel, „Die Kurzfilmlobby“ gestartet. In dieser Folge ist Markus Kavka mit seinem Team zu Besuch bei der AG-Kurzfilm, welche als Servicestelle für Filmschaffende und Kurzfilminstitutionen und auch als Ansprechpartner für Politik und Filmwirtschaft eine wichtige Aufgabe bei der öffentlichen Wahrnehmung vom Kurzfilm im In- und Ausland übernimmt. Die gesamte Folge findet ihr aktuell auch in der MDR Mediathek – LINK
Stine Wangler
Vertrieb / Kurzfilmagentur Hamburg
Kurzfilm Agentur Hamburg – LINK
Katalog Kurzfilm Agentur Hamburg – LINK
Youtube-Kanal – LINK
Cord Dueppe
Vertrieb / Interfilm
Kurzfilm Interfilm – LINK
Olaf Held
Filmemacher / Drehbuchautor / Autor Unicato
CrewUnited – LINK
Unicato – LINK
Weiterführende Links:
Vimeo Staff Pick – LINK
Short of the week – LINK
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