Sonne, Hitze und Ausflüge ans Wasser sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen Gang ins Kino. Dabei kann es manchmal auch die perfekte Abkühlung sein: Ein dunkler Kinosaal, klimatisierte Luft und viel Platz in den Sitzreihen, ohne vorher Handtücher ausgebreitet zu haben. Und mit der richtigen Filmauswahl lässt sich das Sommerfeeling wunderbar genießen, ohne selbst ins Schwitzen zu kommen. Sommerfilme gibt es nämlich wie Sand am Meer.
Aber Spaß beiseite: Was macht den Sommerfilm eigentlich aus? Muss er eine Liebesgeschichte erzählen? Braucht es eine leichte und humorvolle Handlung? Oder sollte der Film einfach nur im Sommer spielen?
Was zeichnet den Sommerfilm aus?
In diesem Roundtable des Indiefilmtalk-Podcasts dreht sich im Gespräch mit Comedyautor Daniel Hettinger und Produzentin Fritzie Benesch alles um diese Fragen. Um ihr nachzugehen, haben wir und unsere Gäst*innen einige Filme ausgesucht, über die wir sprechen werden. Unter anderem diskutieren wir über „500 Days Of Summer“ von Marc Webb, „American Honey” von Andrea Arnold, Dirty Dancing von Emile Ardolino, “Cool Runnings” von Jon Turteltaub, „Sommer vorm Balkon“ von Andreas Dresen.
Googelt man Sommerfilme, stellt man fest, dass die meisten Vorschläge tatsächlich Komödien oder Liebesfilme mit einer gewissen Leichtigkeit sind. Viele davon sind auch Coming-of-Age-Filme wie „Call Me By Your Name“ von Luca Guadagnino, der derzeit als DER Sommerfilm schlechthin gilt. Generell ist der Sommer eine bedeutende Jahreszeit für junge Erwachsene. Sonne, Nähe zum Wasser und lange Nächte draußen sind der perfekte Kontext für zahlreiche erste Male. Filme wie “Schule” von Marco Petry oder “Crazy” von Hans-Christian Schmid erzählen genau solche Geschichten. “Kokon” von Leonie Krippendorff oder “Sommer vorm Balkon” von Andreas Dresen zeigen jedoch, dass auch tiefgründige Geschichten im Sommer erzählt werden können, die zum Nachdenken anregen. Denn Sommerfilme müssen nicht unbedingt eine Leichtigkeit haben. Die Jahreszeit kann auch der perfekte Rahmen für eine anspruchsvollere Geschichte sein, die von persönlichen Herausforderungen, zwischenmenschlichen Konflikten und emotionalen Entwicklungen handelt. Diese Filme kombinieren die warme, einladende Atmosphäre des Sommers mit komplexen, manchmal sogar düsteren Themen, wie es „American Honey“ tut. Dennoch schaffen diese Filme durch Licht und Musik das Sommerfeeling beizubehalten.
Letztendlich sind Sommerfilme ebenso vielfältig wie der Sommer selbst. Sie erzählen meist von zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikten, die sich vielleicht sogar zuspitzen, weil es Sommer ist und das Leben einen anderen, schnelleren Rhythmus hat.
Unsere Gäste
Daniel Hettinger| Comedyautor
IMDB – LINK
Fritzie Benesch | Produktionsstudentin an der Filmuniversität KONRAD WOLF
Webseite – LINK
Vorgeschlagene Sommerfilme:
Dirty Dancing (1987) von Emile Ardolino | Cool Runnings (1993) von Jon Turteltaub | Sommer vorm Balkon (2000) von Andreas Dresen | Schule (2000) von Marco Petry | 500 Days Of Summer (2009) von Marc Webb | John Carter vom Mars (2012) von Andrew Stanton | American Honey (2016) von Andrea Arnold | Cocon (2020) von Leonie Krippendorf
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