fbpx

Dokumentarfilm

Podcast
1:34 STUNDEN
21. September 2023

Wie macht man einen Dokumentarfilm postum?

Als der Filmstudent Steffen Meyn bei der Räumung des Hambacher Forstes 2018 von einem Baum stürzt und dabei tödlich verunglückt, läuft seine Kamera weiter. Er trug sie – auf einen Helm geklebt – auf seinem Kopf. Eine Person von der Polizei hebt sie damals auf und packt sie in eine Tüte. Die wurde dann von Hand zu Hand weitergegeben, bis sie schließlich auf einer Polizeistation landete. Als die trauernden Eltern das Filmmaterial ihres Sohnes endlich wieder bekommen, stand die Frage im Raum – was tun damit? Steffen Meyn hatte über zwei Jahre hinweg die Besetzung im Hambacher Forst mit der Kamera begleitet, war dabei als Baumhäuser gebaut wurden, lernte klettern, tauschte sich mit den Aktivist*innen über ihre Motivationen aus. Ursprünglich wollte er mit dem Material ein VR-Erlebnis kreieren, das den Wald erlebbar macht, wenn der nicht mehr da sein wird. Es ist ein Projekt, das nie zustande kommt. Stattdessen baten Steffen Meyns Eltern Freund*innen ihres Sohnes, einen Film aus dem Material zu machen. Keine leichte Aufgabe, erzählt Fabiana Fragale im Rückblick:

„Kilian sagt das immer so schön. Er sagt: Das haben wir ja nicht ausgesucht – das Material -, das ist einfach auf uns gekommen, über eine Scheißsituation. Nämlich, weil ein richtig guter Freund von uns gestorben ist.“

Ist ein kreativer Prozess überhaupt möglich, wenn alle wie erstarrt sind und trauern? Eine Antwort darauf ist Pragmatismus. Jens Mühlhoff machte den Start und fing an das Material zu sortieren. Eine Herausforderung dabei – Steffen Meyn hatte zum großen Teil mit einer 360 Grad-Kamera gedreht, die er auf seinem Kopf trug. Auf diese Weise filmte er sein gesamtes Umfeld. Dabei entstanden zwei Bilder, die in der Nachbearbeitung erst einmal von Hand zusammengefügt werden mussten, um ein 360-Grad-Bild zu bekommen. Im Schnitt mussten dann aus diesen Rundumbildern einzelne Bilder ausgewählt werden. Wenn sie im Prozess dann umgeschnitten haben, erzählt Fabiana, dann mussten sie auch die Bilder neu wählen. Material, das aber auch Vorteile hatte, erzählt sie: „Zum Beispiel kannst du dann eine Situation im Gespräch von zwei Leuten – Steffen stand in der Mitte, zwei Leute haben geredet -, in dieser Situation kannst du dann einmal zu einer Person schwenken und dann kannst du plötzlich gegenschneiden und der anderen Person zuhören. Und dann kannst du aber auch noch rauszoomen und alle drei gleichzeitig sehen. Das heißt, du entscheidest das, was du eigentlich am Filmset entscheidest im Schnittraum.“

Steffen hoch oben in einem der 86 Baumhäuser des Hambi (Hambacher Forst) © W-FILM

Wie geht kollektives Arbeiten?

Wie kommt man jetzt zu dritt auf eine Geschichte, die mit diesem Material erzählt werden kann? Im ersten Schritt haben alle individuelle Timelines erstellt – mit ihren Lieblingsszenen. Als sie die verglichen haben, stellten sie fest, dass es gar nicht so viele Überschneidungen gab. Wie also weiter? Neben dem reinen Bildmaterial schwingt auch immer die Thematik mit. Die Besetzung, die Räumung und auch der Tod von Steffen Meyn waren öffentlich und bewegten sich in einem politisch aufgeladenen Spannungsfeld. Denn Medien, Politik und Aktivist*innen rangen um eine Bedeutungshoheit dieses Todes, erzählt Fabiana Fragale im Podcast. Dort eine eigene Position zu finden war ein Spagat, erinnert sich Jens Mühlhoff:

„Was ein ganz großer Spagat war, war einerseits Steffen als Person, der wir emotional nah sein wollten. Andererseits wollten wir aber auch unglaublich viel politisch da drin verhandeln. Und dieser Spagat der hat, glaube ich, eine sehr lange Genese in diesem Prozess gehabt.“

Auch die Arbeit zu dritt stellte die drei Regisseur*innen immer wieder vor Herausforderungen. Denn alle hatten eine individuelle Beziehung zu ihrem verstorbenen Freund und unterschiedliche Vorstellungen davon, wie der Film am Ende aussehen sollte. „Wir hatten den Film mehrmals fast fertig – ob jetzt im Kopf, oder im Schnittraum – und sind dann noch mal ein gutes Stück zurück“, erzählt Kilian Kuhlendahl, „wenn man viel umwerfen muss, dann muss man das tun und dann gibt es auch einen Grund dafür.“ Diese Entscheidungen liefe nicht ohne Diskussionen und Kompromisse im Schnittraum ab.

Im Herbst 2018 wurde der Hambacher Forst im Auftrag durch das nordrhein-westfälische Innenministerium mittels der Polizei geräumt © W-FILM

Die Filmfigur Steffen Meyn

Am Ende entstand ein Film, der mit der ursprünglichen Idee von Steffen Meyn nicht mehr viel zu tun hatte. Und auch er – als Mensch und Freund – ist ein Stück weit Teil einer konstruierten Dramaturgie geworden. Kilian Kuhlendahl:

„Wir hatten jahrelang eine Filmfigur konstruiert und wussten, dass wir bestimmte Szenen auf eine bestimmte Weise schneiden, weil es gerade in die Dramaturgie passt. Und, dass der reale Steffen, der Mensch, um den ich trauere, jemand anders ist, als die Figur in diesem Film.“

Am 21. September kommt der Dokumentarfilm “Vergiss Meyn Nicht” in die deutschen Kinos. Das Besondere an diesem Film ist, er ist postum entstanden. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie das eigentlich geht. Mit welchen Herausforderungen ist das verbunden und was kann und sollte man dabei beachten? Darüber sprechen wir mit den drei Regisseur*innen des Films: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff.

Unsere Gäste

Fabiana Fragale
Regisseurin & Filmemacherin
Website – https://www.fabianafragale.com/

Kilian Kuhlendahl
Regisseur*in und Autor*in von erzählerischen Formaten wie Hörbuch und Graphic Novel
Website – http://www.kkuhlendahl.de/

Jens Mühlhoff
Regisseur und Filmemacher
Website – https://www.jensmuehlhoff.de/

Weiterführende Links
W-Film – https://www.wfilm.de/vergiss-meyn-nicht/kinotermine/

Ähnliche Folgen
#146 | Dokufilmdebüt: Von der ersten Aufnahme bis zum Vertrieb
#127 | Direct Cinema: Das beobachtende Kino
#10 THE CASE YOU | Panel Diskussion
#114 | THE CASE YOU: Film.Macht.Strukturen
#109 | Mein Vietnam: Der private Raum

„Kümmer‘ dich um Oma, wenn ich nicht mehr da bin“, sagt der Großvater zu seiner 30-jährigen Enkelin Astrid. 

Einen Menschen mit Demenz zu sich zu nehmen. Geht das? Eine Frage, die sich Regisseurin Astrid Menzel gestellt hat. Einen Menschen mit Demenz immer wieder auffangen und Vertrauen und Hingabe schenken – eine Mammutaufgabe. In ihrem Dokumentarfilmprojekt “Blauer Himmel Weiße Wolken”  beschließt sie im Sommer 2016 mit ihrer demenzkranken 86-jährigen Oma Carmen und ihrem jüngeren Bruder Hendric im alten Kanu an die ehemalige Anlegestelle aus der Kindheit zurückzufahren. Ein Abenteuer der anderen Art. Es entsteht ein sensibler Dokumentarfilm, der die Ecken und Kanten, aber auch Mut machende Erlebnisse im Umgang der Erkrankung zeigt. In der aktuellen Folge spricht Astrid Menzel mit uns über die einzelnen Herausforderungen während der Dreharbeiten, was für sie in der Postproduktion wichtig und hilfreich ist und wie sie einen Verleiher für ihren Dokumentarfilm finden konnte. 

Gerade kleine Dokumentarfilme haben es schwer einen Vertrieb zu finden.
Kleine Kurzstrecke mit dem Segelboot | BLAUER HIMMEL WEISSE WOLKEN © Astrid Menzel

Sensibel und feinfühlig bleiben: Sich selbst mit ins Bild nehmen

Wie können wir private Themen dokumentarisch im Film aufarbeiten? Wann darf die Kamera laufen? Wann ist genug Material für den Film da? Die Regisseurin entschied sich, sich selbst mit ins Bild zu setzen, nicht zuletzt, um auch ihre Oma zu schützen und sie nicht dem stetigen Blick der Kamera alleine auszusetzen. So wahrte Astrid stets die Sensibilität, Oma Carmen nicht bloßzustellen, sondern das Geschehene feinfühlig zu dokumentieren.

Gerade bei einem intensiven Projekt ist es wichtig, sich immer wieder Feedback von außen einzuholen. Daher zeigte Astrid einigen Menschen erste Rohfassungen, aber wählte ihr Testpublikum mit Bedacht. Denn zu viel Feedback von zu vielen Menschen, kann eher einschüchtern und irritierend sein als konstruktiv und voranbringend. Gleichzeitig ist es wichtig, die richtige Distanz im Produktionsprozess zu wahren und bestimmte Schritte sollten bewusst abgegeben werden, um einen kühlen Kopf zu behalten.

Rummykub sei ein wichtiges Spiel, um eine angehende Demenz bei Angehörigen festzustellen. In dem Dokumentarfilm BLAUER HIMMEL WEISSE WOLKEN von Astrid Menzel, spielt sie daher regelmäßig mit ihrer Oma Carmen Rummykub.
Oma Carmen und Enkelin Astrid beim Rummykub spielen | BLAUER HIMMEL WEISSE WOLKEN © Astrid Menzel

Das Spiel mit der professionellen Distanz

Was braucht es, um den richtigen Abstand zu wahren? Welche Schritte sind nützlich, um eine professionelle Distanz zu privaten und intensiven Themen zu schaffen? Astrid entschied sich, die Montage abzugeben. Jemanden auf das Material schauen zu lassen, der einen ganz frischen Blick auf das ganze Projekt werfen kann. Justin Koch (Editor) nimmt sich der Sache an und verleiht dem Film die finale Länge. Was nun noch fehlt ist ein fulminanter Festivalrun und ein Verleiher für den Dokumentarfilm.

Der Vertrieb: Dokumentarfilm-Verleiher suchen und finden

Einen Dokumentarfilm zu realisieren ist von Anfang an häufig eine Aufgabe für Einzelkämpfer*innen. Allein oder nur mit einem sehr kleinem Team wird recherchiert, die Protagonist*innen häufig über einen langen Zeitraum porträtiert, die Postproduktion allein durchgeführt und letztlich auch der Vertrieb gestemmt. Wie kommt der Film nun auf die große Leinwand? Wie findet der Film über Verleiher sein Publikum? Wie können Verleiher für Dokumentarfilme überhaupt gefunden werden? Astrid hofft nach der Weltpremiere auf dem Dok.Leipzig nun endlich helfende Hände für den Vertrieb zu finden. Allerdings gestaltet sich die Suche schwierig. Denn nach einer gefeierten Weltpremiere sinkt das Interesse von Sales Agents, den Film noch in den Vertrieb bringen zu wollen. Viel interessanter ist für sie die Arbeit am nächsten Projekt. Dennoch bleibt Astrid hartnäckig und sucht weiter und wird fündig. Der Filmstart beginnt Mitte Mai und es wird u.a. entlang der Kanutour eine Kinotour geben.

Letztlich ist Astrid’s wichtigster Tipp: Dran bleiben, nachhaken, weitersuchen. Die potenziellen Verleiher immer wieder per Mail über neue Erfolge des Films informieren. Sie aufmerksam machen über den Wachstum des Films. Egal, ob es sich dabei um eine spezielle Auszeichnung handelt, einen Artikel in der Zeitung oder ein besonderes Screening im Rahmen einer thematisch angelegten Veranstaltung.

Unsere Gästin

Astrid Menzel | Regisseurin
Webseite: www.astridmenzel.com
Crew United – LINK
Nicht im Traum (Trailer) – LINK
Blauer Himmel Weiße Wolken (Trailer) – LINK 
Blauer Himmel Weiße Wolken (Kinotour) – LINK
Across Nation (Verleiher) – LINK
Barnsteiner Film (Booking & Billing) – LINK

Ähnliche Folgen
#127 | Direct Cinema: Das beobachtende Kino
#121 | Filmmusik: Freiraum und Vertrauen
#114 | THE CASE YOU: Film.Macht.Strukturen
#109 | Mein Vietnam: Der private Raum

Podcast
1:35 STUNDEN
21. Juli 2022

Direct Cinema: Das beobachtende Kino

Das Direct Cinema, Cinéma Vérité oder auch das beobachtende Kino sind Formen des Dokumentarischen. Im Kern geht es darum, die „Authentizität des filmischen Auftretens, so transparent wie möglich zu machen“, so Klaus Wildenhahn (Dokumentarfilmer). Besonders charakteristisch ist eine puristische, konzentrierte dokumentarische Form mit kaum oder gar keiner Musik, keiner oder nur wenigen Kommentaren. Das Direct Cinema fokussiert sich dabei auf das reine Beobachten, während das Cinéma Vérité durchaus durch die Präsenz der Kamera Provokationen evozieren möchte.

In der aktuellen Folge konzentrieren wir uns auf das Direct Cinema. Zusammen mit den Regisseuren Sebastian Winkels und Simon Brückner sprechen wir über ihre dokumentarischen Arbeiten. Neben dem aktuellen Kinodokumentarfilm Eine deutsche Partei von Simon, erfahren wir auch von den Arbeitsweisen aus Sebastians Filmen, wie z.B: 7 Brüder, Talking Money oder Mein schönes Leben (Nicht alles schlucken).

Welche Kniffe haben sie genutzt, um das Authentische ans Licht zu bringen? Welche innere Haltung ist wichtig, um herausfordernde Prozesse dokumentarisch zu begleiten? Was ist charakteristisch für das Direct Cinema? Und warum ist das beobachtende Kino so wichtig für uns und unsere Gesellschaft?

Zu Gast: Die Regisseure Simon Brückner und Sebastian Winkels

Simon studierte Sozialwissenschaften im Nebenfach an der Humboldt-Universität in Berlin und ist Initiator der selbstorganisierten Filmschule der FilmArche in Berlin. Das Dokumentarische und insbesondere das Direct Cinema begeistern ihn schon früh. Nach der Realisierung einiger Kurzfilmen, war ihm schnell klar, dass ihn das Reale mehr reizt als das Fiktive.

„Ich finde es gut, wenn ich Geschichten finde, anstatt sie zu erfinden.“

Simon Brückner

Sebastian kam als Kameraassistent zum Film. Seine Neugierde für den Film wurde aber schon weit vor dieser Tätigkeit durch die Super-8 Kamera entfacht. 1996 bewarb er sich für das Kamerastudium der heutigen Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam und lernte dort den Dokumentarfilm für sich kennen und lieben. Filmschaffende wie Raymond Depardon oder Frederik Wiseman (u.a.) waren für ihn wichtige Wegbereiter, sich dem Dokumentarischen filmisch zu widmen. Für Sebastian ergeben sich aus den Mitteln des Dokumentarischen und insbesondere dem beobachtenden Dokumentarfilm andere Möglichkeiten, Welten, Themen, und Prozesse sichtbar zu machen.

„Der beobachtende Dokumentarfilm hat den Anspruch Lebensräume sichtbar zu machen, die wir noch nicht beschreiben, erfahren oder untersuchen konnten.

Sebastian Winkels

1998 lernten sich Simon und Sebastian bei einem Studentenfilm der DFFB kennengelernt. Seither arbeiten sie gemeinsam an ihren Dokumentarfilmprojekten und unterstützen sich gegenseitig in ihren Vorhaben.

Eine deutsche Partei: Eine Beobachtung über 2,5 Jahre

Film-Still aus Eine Deutsche Partei. Dokumentarfilm. Aaron Kimmig steht mittig im Bild mit einem Mikrofon auf offener Straße. Er ist Mitglied der Jungen Alternative: Die Aufnahme entstand am 13.08.21, bei einer Anti-Corona-Demonstration in Berlin.
Foto: Film-Still aus Eine Deutsche Partei – Aaron Kimmig, (Mitglied der Jungen Alternative) vom 13.08.21, bei einer Anti-Corona-Demonstration in Berlin | © Spicefilm

Über zwei Jahre begleitet der Regisseur Simon Brückner die AfD. Er nimmt die Haltung des neugierigen Forschers ein und ist mittendrin bei Fraktionssitzungen, Gremien auf regionaler Ebene oder dem Parteitag der AfD. Die entstandenen Filmaufnahmen fanden für alle sichtbar und mit der Zustimmung der beteiligten Personen und Gremien statt. Die AfD hatte kein Mitspracherecht bei der Postproduktion. Gesa Marten und Sebastian Winkels editierten das Material und arbeiten über ein Jahr am Filmschnitt. Ein essenzieller Prozess, der Sebastian, Simon und Gesa in einen wichtigen Austausch über das entstandene Filmmaterial führt.

Ein Rendezvous mit der Bank und ein Gespräch mit sieben Brüdern

Foto: Film-Still aus Talking Money | © déja-vu film

In seinem Dokumentarfilm Talking Money aus dem Jahre 2017, begibt sich Sebastian Winkels auf eine Weltreise und begleitet mit seinem Team über 150 Bankgespräche zwischen Bankier und Kunde. Egal, ob Bolivien, Georgien, Pakistan, Teheran oder der Schweiz – wir sind als Publikum dabei, wenn Kredite verhandelt oder Depos eröffnet werden.

Drei Jahre zuvor führt er Regie zusammen mit Jana Kalms und Peter Stolz beim Dokumentarfilm Mein schönes Leben (Nicht alles schlucken). Zwanzig Menschen mit Psychiatrieerfahrungen kommen in einem Stuhlkreis zusammen und berichten von ihren subjektiven Erfahrungen und Einblicken. Ganz durchmischt kommen neben den Betroffenen, Angehörige, Ärzt*innen und Pflegende zu Wort.

2003 realisiert Sebastian seinen Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg, den Dokumentarfilm 7 Brüder. Die Protagonisten erzählen vor laufender Kamera aus ihrem Leben, ihrem Verhältnis zu ihren Eltern und welche Erlebnisse sie untereinander bewegt und geprägt haben.

Foto: Film-Still aus 7Brüder | Wolfgang Hufschmidt Jahrgang 1934 | © Piffl Medien

Die Freiheit des dokumentarischen Kinos

„Die Freiheit im Gucken ist das, wofür ich ins dokumentarische Kino gehe. Und ich finde diese Freiheit ist seltener geworden. Sie nimmt ab, nicht zu.“

Sebastian Winkels

Sebastian und Simon berichten, wie herausfordernd es durchaus sein kann Dokumentarfilmprojekte zu realisieren, die kein eindeutiges Ergebnis prognostizieren können. Aber welcher Dokumentarfilm kann das schon? Dabei fordert gerade die Form des Direct Cinema, nicht nur das Publikum auf mündig zu sein – sich in den Diskurs zu begeben, um eine eigene Antwort zu diskutieren – sondern schon die potenziellen Produzent*innen, Geldgeber*innen werden dazu aufgefordert, ähnlich wie bei einem wissenschaftlichen Projekt, den Ausgang ergebnisoffen anzugehen. Nur so ist eine künstlerische Forschung im Sinne des Direct Cinema überhaupt möglich. Nur so können andere Wege gefunden werden, das Unbeschreibbare beschreibbar zu machen, das Unerfahrbare erfahrbar und das Unsichtbare sichtbar.

Unsere Gäste

Simon Brückner
Regisseur
Webseite – LINK
Crew United – LINK
Eine deutsche Partei (Webseite) – LINK
Eine deutsche Partei (Podcast) – LINK

Sebastian Winkels
Regisseur
Crew United – LINK
7Brüder – LINK
Mein schönes Leben (Nicht alles schlucken) – LINK
Talking Money – LINK

Ähnliche Folgen
#109 | Mein Vietnam: Der private Raum
#60 | Hybridformen des Dokumentarischen
#10 THE CASE YOU | Panel Diskussion

Podcast
55 MINUTEN
28. April 2022

Eine gefühlvolle Wegbegeleiterin: Die Filmmusik

Trauer, Liebe, Angst, Mut, Vertrauen – Filmmusik transportiert und unterstütz die Gefühlswelten eines Films. Egal ob Science-Fiction, Drama oder Dokumentation – für jedes Genre und filmisches Format kann Filmmusik komponiert werden. Der Soundtrack oder die Filmmusik funktioniert wie eine treue Wegbegleiterin, die dem Publikum geschickt wichtige Informationen des Filmgeschehens mit an die Hand gibt. Doch wie entsteht so ein Soundtrack? Wie wird Filmmusik konzipiert und komponiert? Wie werden Gefühle vom Bild in die Musik übersetzt? Und wie funktioniert eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Regie und Filmkomponist*in?

Familienfoto: Eva Fassbender geb. Schöllack (Emilia Schüle), Caterina Schöllack (Claudia Michelsen), Helga von Boost geb. Schöllack (Maria Ehrich), Dorli (Alma Löhr), Monika Schöllack (Sonja Gerhardt) | © ZDF | Stefan Erhard

Die Filmkomponistin Anna Kühlein berichtet uns von ihrer Arbeit und gibt uns einen Einblick in ihre Prozesse. Neben den Dokumentarfilmen WEM GEHÖRT MEIN DORF? (R: Christoph Eder) oder VIER STERNE PLUS (R: Antje Schneider) komponierte sie auch für große Serien wie KUDAMM 59 (UFA Fiction) oder WIR SIND JETZT (RTL II). Sie erzählt uns anhand von einzelnen Projekten, wie sie in die Kommunikation mit der Regie geht. Wie sie ihre Instrumente wählt und welche Werkzeuge für sie wichtig sind, um beim Komponieren den Überblick zu behalten. Sie betont, dass jedes Projekt ein Neuanfang ist und das wichtigste Element zwischen Regie und Filmkomponist*in ist und bleibt das Vertrauen.

© jip film & verleih

Wir sehen bewusst – wir hören unbewusst!

Über das Sehen nehmen wir einen Film bewusst wahr. Unsere Kultur ist primär geprägt durch das visuelle Sinnesorgan – das Auge. Über den Ton, das Auditive – nehmen wir den Film auf einer zweiten, tieferen Ebene wahr – unbewusst. Genau dieser subversive Einfluss, ermöglicht es der Filmmusik, eine intensive Wirkung auf unsere Filmwahrnehmung zu erzielen. Als Filmkomponistin ist damit eine große und wunderbare Aufgabe verbunden. Der Film bekommt durch die Vertonung eines Soundtracks ein zweites Herz. Doch wie gestaltet sich der Prozess der Soundfindung? Welches Instrument passt für das filmische Format und die Geschichte am besten? Wie wird das musikalische Motiv entwickelt?

Unsere Gästin

Filmkomponistin Anna Kühlein komponiert für Dokumentarfilme, Serien und Spielfilme.
Anna Kühlein | Foto: Eva Thonke

Anna Kühlein
Filmkomponistin
Webseite: https://www.annakuehlein.com/
Crew United – LINK

Diese Filme/Komponistinnen wurden erwähnt:

4 MINUTEN – Musik: Annette Focks

DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE – Musik: Yann Tiersen

UNDER THE SKIN – Musik: Mica Levi

MANIAC – Musik: Dan Romer

MOONLIGHT Musik: Nicholas Britell

Ähnliche Folgen:
#81 | Filmmusik: Arbeit im Kollektiv und der Weg zur guten Filmmusik
#57 | Musik im Film: Von der Arbeit mit den Tönen
#06 DFFB Sessions | Filmton: Das unsichtbare Medium?

Podcast
47 MINUTEN
2. Dezember 2021

Die Filmszene ist eingebettet in feste Machtstrukturen. Hierarchien und Top-down Prozesse zeichnen häufig die Produktion. Vereinzelt gibt es kollektive Impulse, Doppelspitzen in Regie, kollaborative Arbeit im Writersroom oder auch im Schneideraum. Der Trend, auf Augenhöhe zu arbeiten, ist nicht nur eine Welle, sondern eine aufkommende innere Haltung, die sich im Mindset der Filmschaffenden zu etablieren scheint. Leider spielen sich in den dunklen Zwischenräumen des Filmschaffens auch andere Szenen ab.

THE CASE YOU von Alison Kuhn | © Lenn Lamster / mindjazz pictures

In dem 80-minütigen Dokumentarfilm THE CASE YOU (2020) führen die fünf Schauspielerinnen in einem Theatersaal durch ihre Erinnerungen. Diese Erinnerungen beziehen sich auf einen konkreten Vorfall innerhalb eines Castings im Jahre 2015. In dieser Castingsituation erfahren sie systematische gewaltvolle und sexuelle Übergriffe, welche sie gemeinsam rekonstruieren. Es geht ganz klar um eine Form der Grenzüberschreitung, um Machtmissbrauch im Castingprozess. Alison Kuhn, zu dieser Zeit selbst Schauspielerin, war als Bewerberin im Casting mit dabei. Einige Jahre später bewarb sie sich bei der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF im Studienfach Regie und wusste genau, dass sie dieses Thema, diesen Vorfall filmisch aufarbeiten möchte. Es gelingt ihr. Nun ist THE CASE YOU schon auf einer Vielzahl wichtiger Festivals unterwegs gewesen und wird am 10. März 2022 seinen Kinostart verzeichnen. Dieses außergewöhnliche Dokumentarfilmprojekt ist eine intensive und sehr intime Reise durch die Erinnerungswelten der fünf Frauen. Alison Kuhn schafft in dem Theatersaal einen sicheren Raum für die Betroffenen und eröffnet ihnen eine Plattform, ihren Gefühlen Strahlkraft zu verleihen. Sie werden vom Publikum gehört, gefühlt, empowert.

THE CASE YOU von Alison Kuhn | © Lenn Lamster / mindjazz pictures

In unserer heutigen Folge spricht Alison Kuhn (Regisseurin, Schauspielerin) über ihre Arbeit am Dokumentarfilmprojekt THE CASE YOU sowie ihren neusten Kurzfilm FLUFFY TALES. Außerdem erzählt sie uns, wie sie gerade bei sensiblen Szenen mit Team&Cast kommuniziert.

Unsere Gästin:

Alison Kuhn | © Christian Zipfel

Alison Kuhn
Regisseurin / Schauspielerin
Webseite: www.alisonkuhn.com 
Crew United (Schauspielerin) – LINK
Crew United (Regisseurin) – LINK

THE CASE YOU
Teaser – LINK
Kinostart – 10. März 2022
Filmlöwin (Artikel) – LINK

FLUFFY TALES
Aktueller Kurzfilm nominiert für den Deutschen Kurzfilmpreis 2021.

SCHWARMTIERE
Eine Literaturadaption, welche auf 3Sat ausgestrahlt wird. tba

Weiterführende Links:

Initiativen & Kontaktdaten bei sexuellen und gewaltvollen Übergriffen

Wenn du sexuelle oder gewaltvolle Übergriffe erfahren hast, scheue dich nicht, dich an einer dieser Organisationen zu wenden. Sie können dir direkt Hilfe und Unterstützung anbieten. Du bist nicht allein!

berta – Beratung und telefonische AnlaufstelleLINK
Das berta-Telefon richtet sich an Betroffene organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt, sowie an Angehörige, Helfende und Fachkräfte. „berta“ bietet Menschen Entlastung, Beratung und Unterstützung beim Aussweg aus organisierten sexualisierten und rituellen Gewaltstrukturen und unterstützt darüber hinaus alle, die sich um jemanden sorgen, einen Verdacht haben oder Informationen zum Thema suchen.

Hilfetelefon sexueller Missbrauch LINK
Das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten.

Themis – Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt e.V. LINK
Die „Themis Vertrauensstelle“ richtet sich speziell an film- und theaterschaffende Personen.

Weißer Ring LINK
Der „Weiße Ring“ richtet sich an Opfer von Kriminalität und Gewalt.

Wildwasser Kreis Groß-Gerau e.V. LINK
Der „Verein Wildwasser“ bietet Hilfe für Betroffene, Angehörige und Vertrauenspersonen sowie Fachpersonal.

Dies ist lediglich eine Auswahl von einzelnen Organisationen, es gibt noch viele mehr.

Ähnliche Folgen:
#104 | Casten: Mit Gefühl und Weitblick
#101 | LOVECUT: Ein starkes Duo

Podcast
50 MINUTEN
23. September 2021

Wie gestaltet und porträtiert man Geschichten von Menschen, die einem sehr nahe stehen?
In MEIN VIETNAM von Hien Mai und Tim Ellrich geht es genau darum: als privates & berufliches Team zusammenzuarbeiten, um die eigene, sehr nahe Geschichte der Familie zu erzählen.

Die Eltern Tam und Bay im Gespräch mit der Verwandtschaft | Dokumentarfilm MEIN VIETNAM
Die Eltern Tam und Bay im Gespräch mit der Verwandtschaft | © SWR/Filmakademie Baden-Württemberg

Zwei Jahre begleiteten sie Hien’s Eltern. Zu frühen Morgenstunden, bei der Arbeit, beim nächtlichen Remote-Karaoke, bei intimen Streitigkeiten um das Haus in Vietnam und bei der Beerdigung der Tante. Unzählige Stunden Material. Dreharbeiten auf vietnamesisch. Eng an eng gemeinsam in einem sehr privaten Raum. Während der intensiven Zeit der Dreharbeiten wird parallel das Material sorgfältig gesichtet und untertitelt. Alles in Eigenarbeit und mit großem Feingefühl gehen Tim Ellrich und Hien Mai zusammen die Szenen durch. Es entsteht ein Dokumentarfilm, der puristisch, mit viel Mut und Liebe zur Familie den Einblick in den Mikrokosmos von Ehepaar Bay und Tam eröffnet.

Wie Hien Mai und Tim Ellrich die Dreharbeiten und die Fertigstellung von MEIN VIETNAM meisterten, berichten sie in unserer aktuellen Folge.

Hien Mai und Tim Ellrich wurden für MEIN VIETNAM mit dem First Steps Award – Der deutsche Nachwuchspreis als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und ist Gewinnerfilm des 50. internationalen Studierendenfilmfestival Sehsüchte in der Sektion BESTER DOKUMENTARFILM LANG.

Am 28.10.2021 wir der Dokumentarfilm im SWR ausgestrahlt und ist danach auch in der ARD-Mediathek verfügbar.

Unsere Gäste:

Hien Mai
Regisseurin
Crew United – LINK

Tim Ellrich
Regisseur
Crew United – LINK

Ähnliche Folgen:
#82 | Mitten im Protest: Filmen in Krisengebieten
#60 | Hybridformen des Dokumentarischen

Weiterführende Links:
Mehr zum Film MEIN VIETNAM
Coronado-Film (Webseite) – LINK
Sendetermin – LINK
Instagram – @meinvietnamfilm
Facebook – @meinvietnamfilm 

Podcast
01:13 MINUTEN
12. November 2020

Montieren im Team

– Kollaboratives arbeiten von Filmeditor*innen –

Der Job als Editor*in findet allein im dunkeln Schneideraum statt. So zumindest die weiterverbreitete Vorstellung. Das dieses Berufsbild jedoch ganz andere Alltagsbilder zeichnet zeigen uns Carlotta Kittel (Editorin) und Anne Jünemann (Editorin). Die Arbeit als Editor*in im Team

Welche Vorteile und Chancen ergeben sich für die Filmeditorinnen sowie für Regie und Produktion, wenn es die Möglichkeit gibt, kollaborativ an der Bildmontage mit anderen Editorinnen zu arbeiten? Was gilt es zu beachten in puncto Kommunikation, Sichten des Filmmaterials oder gar der Verteilung einer möglichen Hierarchie zwischen den Editor*innen? Und welche wichtige Rolle spielt der Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS)?

Anne Jünemann und Carlotta Kittel berichten von ihren eigenen Erfahrungen im Team und geben uns gleichzeitig einen Einblick in die gesammelten und dokumentierten Erkenntnisse anderer Filmeditor*innen. Zudem skizzieren sie das Profil des BFS und nennen die wichtigsten Vorteile und Leistungen einer aktiven Mitgliedschaft im Verband.

Portraitfotos: v.l.n.r. Anne Jünemann, Carlotta Kittel
Portraitfotos: v.l.n.r. Anne Jünemann, Carlotta Kittel

Anne Jünemann
Filmeditorin
BFS – LINK
Vimeo – LINK
ungeSCHNITTen Podcast: Spotify – LINK / Webseite – LINK

Als Quereinsteigern ging sie ihren Weg von der Schnittassistentin, über die Junior Editorin bis hin zur freiberuflichen Editorin für Werbespots, Imagefilme und Trailer.
Um ihr Wissen um die Schnittkunst zu erweitern, entschied sie sich für das Montage Studium an der Filmuniversität KONRAD WOLF in Potsdam Babelsberg. 2014 wurde ihr Diplomprojekt „Am Anfang“ unter der Regie von Josephine Links beim Kasseler Dokumentarfilmfestival uraufgeführt und auf mehreren deutschen Fernsehkanälen ausgestrahlt. Seitdem arbeitet sie erfolgreich als Editorin für Spiel- und Dokumentarfilm und ist mit ihrer Arbeit auf zahlreichen Festivals vertreten. Als aktives Mitglied des Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS) organisiert sie regelmäßig Veranstaltungen zum Berufsbild Editor*in und deren künstlerische Auseinandersetzung in den verschiedenen Genres.

Carlotta Kittel
Filmeditorin, Filmemacherin, Vorstand beim BFS
BFS – LINK
Facebook – LINK

Carlotta Kittel arbeitet als freie Filmeditorin und Filmemacherin in Berlin. Sie studierte Montage an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und schloss das Studium 2013 mit dem Diplom ab. Sie absolvierte ein Auslandsjahr an der Filmhochschule in Łódź (Polen) und ein postgraduales Meisterschülerin-Studium an der Filmuniversität Babelsberg. Als Editorin montiert sie Dokumentar- und Spielfilme für Kino und TV, zuletzt u.a. den Dokumentarfilm „Glitzer&Staub“ (Regie: Anna Koch & Julia Lemke) und die Joyn-Serie „Aus dem Tagebuch eines Uber-Fahrers“ (Regie: Julian Pörksen, Co-Montage: Anne Jünemann). Der Dokumentarfilm „ER SIE ICH“ (Vorauswahl Deutscher Filmpreis) markierte Carlottas Regiedebüt. Sie ist im Vorstand des Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS) sowie Mitglied in der AG Dok, bei Pro Quote Film und in der Deutschen Filmakademie.

Spannendes zum Thema Arbeit im Filmkollektiv gibt es hier zu lesen.

Ähnliche Folgen: #94 | Webserien: Working on HAUSEN

Podcast
01:27 STUNDE
25. Juni 2020

Mitten im Protest

– Dokumentarfilmer in Krisengebieten –

Das Recht zu demonstrieren, frei seine Meinung zu äußern, sich zu versammeln und zu protestieren ist in Deutschland ein Grundrecht. Zu Zeiten von Corona wird dieses Recht mehr denn je beschnitten. Nur schwer wird sich diese Freiheit des Protests zurückerkämpft. In anderen Ländern gehört es zum Alltag das die freie Meinungsäußerung, in Form von Demonstration geahndet wird mit heftigen Ausschreitungen vonseiten der Regierung. Teilweise bleiben die Forderungen der Demonstranten sogar gänzlich ungehört.

© Nightrunner Productions GbR: HILDA (Uganda), RAYEN (Santiago de Chile) und „PEPPER“ (Hongkong) die für ihre Überzeugung eintreten.

Die drei porträtierten Aktivistinnen HILDA (Uganda), RAYEN (Santiago de Chile) und „PEPPER“ (Hongkong) – die aus Gründen der Sicherheit ein Pseudonym trägt – senden aus dem hier und jetzt eine klare Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger ihres Lande sowie an die Kinder der Zukunft: „We are a generation of scared people. But very ambitious, very united, very persistent and very good at action.“ DEAR FUTURE CHILDREN, ein Dokumentarfilm von Regisseur Franz Böhm und Producer Ansgar Wörner.

In dieser Episode werden die beiden uns berichten, wie sie es geschafft haben ihr Dokumentarfilmprojekt autark zu produzieren und was es bedeutet, inmitten von gefährlichen Protestsituationen zu drehen.

DEAR FUTURE CHILDREN – LINK

Franz Böhm
Regisseur
Webseite – LINK

Ansgar Wörner
Producer
Webseite – LINK

© Nightrunner Productions GbR/Franz Böhm: Franz Böhm
© Nightrunner Productions GbR: Ansgar Wörner

Weiterführende Links:

Ähnliche Folgen:
#60 | Hybridformen des Dokumentarischen

Podcast
01:22 STUNDE
21. November 2019

Der Film ist für die Rezipient*innen ein Fenster zur Welt. Der Dokumentarfilm nimmt hierbei einen ganz besonderen Platz in Form und Funktion ein. So gilt jede Einstellung, jeder Schnitt und jeder zugefügte Sound stets als ein künstlerisches Arrangement – ergo als eine Form der Inszenierung des Authentischen. Der Dokumentarfilm ist kein objektives Artefakt, sondern ein subjektiver Blick auf eine Wahrheit von vielen, auf einen Ausschnitt von vielen.

© zeitgebilde Filmproduktion – PLAYLAND USA

Diesmal gehen wir mit Regisseur Benjamin Schindler ins Gespräch, der mit uns über die Realisierung seines high-class Dokumentarfilms PLAYLAND USA spricht. Außerdem reden wir über Dokumentarfilme, die uns geprägt haben, und lassen unseren Blick kurz über andere Formen des Dokumentarischen schweifen.

Da die Zeit viel zu kurz war und das Thema Raum lässt für weitere Diskussionen blicken wir einer baldigen Fortsetzung ins Auge. Oder Benjamin?

Über folgende Filme haben wir gesprochen:

  • Unser täglich Brot (2005) – R: Nikolaus Geyrhalter D: Nikolaus Geyrhalter, Wolfgang Widerhofer K: Nikolaus Geyrhalter P: Nikolaus Geyrhalter, Michael Kitzberger, Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer
  • Erde (2019) – R: Nikolaus Geyrhalter D: k.A. K: Nikolaus Geyrhalter P: Nikolaus Geyrhalter, Michael Kitzberger, Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer
  • The War Game (1965) – R: Peter Watkins D: Peter Watkins K: Peter Bartlett P: Peter Watkins
  • Strafpark (1971) – R: Peter Watkins D: Peter Watkins K: Joan Churchill P: Susan Martin
  • Shoah (1985) – R: Claude Lanzmann D: k.A. K: Dominique Chapuis, Jimmy Glasberg, William Lubtchansky
  • Das Ding am Deich (2012) – R: Antje Hubert D: Antje Hubert K: Barbara Metzlaff P: thede Filmproduktion (Christian Bau, Alexander Gramatke, Maria Hemmleb, Antje Hubert, Jens Huckeriede, Barbara Metzlaff)
  • ER SIE ICH (2017) – R: Carlotta Kittel D: k.A. K: Andac Karabyoglu P: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Benjamin Schindler
Regisseur
Webseite - LINK 

Gruppenfoto – Anzeigebild (oben): © zeitgebilde Filmproduktion – v.l.n.r.: Elisabeth Krefta, Jan Wilde, Benjamin Schindler, Lukas Truniger. 

Weiteres zum Thema Dokumentarfilm findet ihr hier

Podcast
1:15 STUNDE
22. Juni 2017

Heute wird nicht viel geredet sondern gleich auf den Punkt gebracht. In dieser Folge des Indiefilmtalk Podcasts reden Dieter Primig, Regisseur und Filmemacher und ich über die verschiedensten Themen aus dem Filmemacher-Leben. Die großen Themen sind zum einen Werbefilme und die Werbefilmproduktion und was wir so schön am Drehen von diesen finden. Als zweites Thema gehen wir auf den Bereich Dokumentarfilme und die Produktion von denen, am Beispiel von Dieters letzten Dokumentarfilm „Rule of Nature“ ein und reden noch zusätzlich darüber, wie man damit klar kommen kann, wenn alles schief geht.

Bild Kamera Produktion Werbefilme
Werbefilme drehen kann richtig Spaß machen

Auf dem Weg zu den Themen machen wir ein paar kleine Abstecher in anderen Bereichen des Filmemachens… Also lasst Euch überraschen.

Trailer: „Rule of Nature“

„Es gibt Themen im Leben, bei denen man viel lernt, aber am Ende weniger weiß als am Anfang“ Dieter Primig

Dieter Primig
Regisseur
Webseite – LINK

Ähnliche Folgen:
#08 | Netzwerken: Muss das sein?

Newsletter

Indiefilmtalk UPDATE + Filmmakers Community

Werde Teil der Indiefilmtalk-Community und bekomme Updates zu neuen Folgen, Beiträgen, Live-Talks und allem rund ums Filmschaffen. Vernetze dich mit anderen Filmschaffenden über unsere Filmschaffenden-Community bei Discord. – Den Zugang erhältst du direkt nach der Anmeldung.

Um unsere Webseite optimal für dich zu gestalten verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die Weitere Nutzung unserer Seite stimmst du der Nutzung von Cookies zu. Weitere Informationen findest du hier in unserer Datenschutzerklärung.