„Ich interessiere mich sehr für die junge Generation, da sie nicht nur unsere Zukunft ist, sondern auch die Zukunft des Kinos.“
Teresa Fritzi Hoerl
Laut der Kinobesucherstudie der FFA aus dem Jahre 2022 sind die besucherstärkste Gruppe unter den 10 – 19 Jährigen zu finden. Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg diese Altersgruppe um 29% an. Erstaunlich! Aber wie sieht es mit dem Filmangebot für diese Altersgruppe aus? Die Filmangebote für die Altersgruppe der Teens ist rar. Dominierend sind Actionspielfilme, Komödien, Dramen und Kinderfilme. Aber das Genre „Jugendfilme“ gibt es eher weniger. Dennoch gibt es sie. Die Filmemacher*innen, die für das junge Publikum Kino machen.
Regisseurin Teresa Fritzi Hoerl ist eine von ihnen. Schon mit ihrem Spielfilmdebüt NOTHING MORE PERFECT widmete sie sich einer dunklen Seite des Erwachsenwerdens und dies mit spezieller Kameraästhetik. In NOTHING MORE PERFECT begleiten wir die 16 jährige Maya, die für ein paar Tage mit ihren Eltern nach Prag fährt. Dieser Kurztrip passt aber so gar nicht in ihre Pläne. Schon seit einiger Zeit ist sie auf diversen Suizid-Foren im Internet unterwegs und plant fest sich vor laufender Kamera umzubringen. Ein spezielles und düsteres Thema, dem sich Teresa Hoerl gekonnt nähert. Wir sind ganz nah dabei, wenn Maya zwischen Suizid-Foren und dem hier und jetzt mit ihren Eltern switcht. Diese zwei Seiten ihres Lebens, von denen auch die Eltern nichts ahnen, spiegelt sich auch in der Kameraarbeit wieder. Zwischen klassischer Bildsprache und Selfiemodus sind wir Maya so nah, wie auch die Follower ihres Suizid-Kanals.
Nun ist Teresa mit dem Spielfilm ALLE FÜR ELLA unterwegs. Ein musikalischer Jugendfilm. Für Ella ist Musik alles, doch ihre Band scheint sich aufzulösen, da nicht alle den großen Traum vom großen Durchbruch verfolgen. Ganz anders als NOTHING MORE PERFECT spielt ALLE FÜR ELLA mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Humor zu den dennoch verzwickten Themen der Jugend, wie Liebe, Identitätskrisen und Freundschaft über das Abitur hinaus.
Schon länger ist bekannt, dass die Rezeption von Spielfilmen die Identitätsbildung fördern kann. Über Filme zu sprechen kann kosmopolitische Einstellungen stärken. Audiovisuelle Medien tragen im gewissen Maße dazu bei, das Weltbild und Selbstbild der Zuschauer*innen zu prägen, Rollenbilder zu formen, Empathie zu fördern. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist dieser Effekt weit höher als bei Erwachsenen. Daher kann der richtige Spielfilm mit den passenden altersrelevanten Themen einen signifikanten Effekt auf die Identitätsbildung des Individuums haben. Demnach ist es umso wichtiger, dieser Zielgruppe wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um der ansteigenden Besucherzahl der 10-19 Jährigen auch dementsprechend etwas zu bieten, was ihrer Lebenswelt entspricht.
Teresa berichtet uns von den unterschiedlichen Produktionsweisen ihrer Filme sowie der speziellen Kameraästhetik. Sie gibt uns Einblicke in die musikalische Umsetzung ihres aktuellen Spielfilms. Und sie erzählt uns, warum es sie reizt, gerade für das junge Publikum Filme zu entwickeln. „Nur weil es schwierig ist, die Jugendlichen ins Kino zu locken, darf man nicht damit aufhören, es zu versuchen“, denn sie sind die Zukunft des Kinos.
Teresa Fritzi Hoerl
Regisseurin & Autorin
Webseite – LINK
Agentur Scenario – LINK
Crew United – LINK
0800/1110111 (Telefonseelsorge)
Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr, kostenfrei und anonym erreichbar: www.telefonseelsorge.de
116111 (Nummer gegen Kummer)
Speziell für Kinder und Jugendlichen gibt es von Montag bis Samstag 14.00-20.00 die Nummer gegen Kummer, anonym und kostenlos: https://www.nummergegenkummer.de
U25 Deutschland bietet Mailberatung für junge Menschen in Suizidgefahr: www.u25-deutschland.de
Krisenberatung im Live-Chat rund um die Uhr erreichbar: www.krisenchat.de
Castendyk, Oliver / Müller, Juliane: Kino- und Fernsehproduktionen für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Daten und Fakten 2005 – 2010 – LINK
FFA: Studie Kinobesucher*innen 2022 – Mai 2022 – LINK
Interview: Wie tragen Kinofilme zur Identitätsbildung von Jugendlichen bei? Ein Gespräch mit Jürgen Grimm*, in: TELEVIZION 28/2015/1, S.68-71 – LINK
Ähnliche Folgen
#135 | Filmbildung: Starke Filme für junges Publikum
#113 | Der besondere Kinderfilm
#35 | Kurzfilme: Für Kids & Teens
Erlesene Filme zusammengestellt von Anne Ballschmieter, Jennifer Stahl, Yugen Yah und Susanne Braun. Einfach so!
Mit dieser kleinen aber feinen Filmliste, möchten wir euch einen Filmguide an die Hand geben, die Vielfalt der Newcomer-Szene zu entdecken. Hier gibt es Genre, hier gibt es Verrücktes, Schönes, Experimentelles, Dokumentarisches, Mutiges zu sehen – denn all das hat die deutschsprachige Newcomer-Szene zu bieten. Deine Newcomer-Perle ist noch nicht dabei? Dann schreib uns unter comment@indiefilmtalk.de
Alphabetisch sortierte Liste | Stand 2022
…to be continued…
Es gibt Filme, die einen so richtig aufregen! So richtige Filmaufreger! Die einen langweilen, wo der Plot nicht verständlich ist, die Story zu flach oder die Charaktere zu überzeichnet. Eine Plattitüde jagt die Nächste oder es wirkt so konstruiert, zu konstruiert. Oder die Filme sind einfach eine perfekte Kopie des Originals. „Einmal bitte alles in neuer Technik, aber Frame für Frame wie das Original. Danke!“ Wo bleibt da die Originalität? Der kreative, innovative Prozess des Geschichtenerzählens?
Wir haben uns an einem smoothen Roundtable die Mühe gemacht, so richtig in unserer Wut-Filmkiste zu graben und haben gemeinsam einiges ans Licht geholt, was auch euch aufregen könnte. Mit dabei sind Regisseurin Anne Isensee, die mit ihrem Animationskurzfilm (Dieser Film heißt aus rechtlichen Gründen breaking Bert) gerade die Runde macht. Und Werbefilmregisseur Felix Seefranz, der mit seiner Liebe zu den großen Blockbustern bei unserem heutigen Roundtable genau an der richtigen Adresse ist.
Viel Wind um nichts! Das reines Actionspekatkel, ohne tiefe Botschaft, letztlich nur graues Konfetti ist, darin waren wir vier uns in einig. Wilde Action ohne Story nur um zu zeigen, was man technisch alles kann, verliert nach wenigen Minuten die Faszination. Da braucht es eine clevere Story und vielschichtige Charaktere mit Ecken und Kanten, aber bitte ohne Klischees, Plattitüden und mit einer saftigen, roten, originellen Kirsche auf der Sahnehaube des Character Arcs.
Im Indiefilmtalk sprechen wir mit Filmschaffende über ihre Erfahrungen, geglückte Projekte und auch Herausforderungen, an denen man gescheitert ist. Wir schätzen die Arbeit der Filmschaffenden und ihre Filme. Daher geht es uns in dieser lockeren Runde nicht darum, Filme in Grund und Boden zu stampfen, sondern ganz persönlich und auch emotional in den Austausch zu gehen, was uns an bestimmten Filmen besonders aufgeregt hat und warum.
Letztlich zeigen Filme, die uns emotional aufwühlen, ganz deutlich was wir mögen. Oder wie tief unsere Sehgewohnheiten sitzen. Was wir als Authentisch und was als Konstruiert und Aufgesetzt empfinden. Wo wir uns gewünscht hätten, dass uns die Story fordert und nicht in Watte bettet. Über Filme, die uns aufregen, entdecken wir Reibung und Disskusionsspielraum, was uns fasziniert, was uns bewegt, welche Geschichten und Erzählformen uns triggern. Filme die uns aufregen, sind ein herrlicher Katalysator, um ernsthaft darüber in den Austausch zu gehen, welche Geschichten uns prägen und prägten – in den Austausch zu gehen, wer wir sind.
Fragt in der nächsten Runde, in der ihr mit Freunden, Familie oder Kolleg*innen sitzt, doch mal nach ihren persönlichen Filmaufregern. Ich bin mir sicher, ihr werdet überrascht sein.
Anne Isensee
Regisseurin
Webseite – LINK
Zu Gast bei Unicato – Das Kurzfilmmagazin (mdr) – LINK
Vorgeschlagene Filme: Climax (2018) R: Caspar Noé | König der Löwen (2019) R: Jon Favreau
Felix Seefranz
Regisseur
Webseite – LINK
Vorgeschlagene Filme: American Sniper (2014) R: Clint Eastwood | Death Wish 3 (1985) R: Michael Winner
Vorgeschlagene Filme von Yugen: Matrix Resurrections (2021) R: Lana Wachowski | Army of thieves (2021) R: Matthias Schweighöfer |
Vorgeschlagene Filme von Susanne: Tschiller: Off Duty (2016) R: Christian Alvart | Der Vorname (2018) R: Sönke Wortmann
Ähnliche Folgen
#110 Roundtable | Guilty Pleasure Filme & Serien
#106 Roundtable | Must have seen: Inspirierende Filme
#27 Roundtable | Copy&Paste-Generation
Zum 72. Mal wird die Lola von der Deutschen Filmakademie verliehen. Doch welche nachhaltige Wirkung hat die Preisverleihung für die Filmschaffenden? Welche Schubkraft steckt hinter einer Nominierung? Wie ist es möglich, Mitglied der Akademie zu werden? Aus welcher Motivation heraus ist die Akademie 2003 gegründet worden? Und was hat sich seither verändert?
2003 wird der Verein der Deutschen Filmakademie gegründet. Mehr Sichtbarkeit und Ansehen soll der Verein dem deutschsprachigen Film ermöglichen. Gleichzeitig soll eine verbesserte Vernetzung der Filmschaffenden untereinander gewährleistet werden. Mehr Austausch. Mehr Diskussionsmöglichkeiten. Ein Forum für die Branche mit dem Fokus: Welche neuen Wege muss der deutsche Film gehen, um gesehen zu werden? Denn der deutschsprachige Film steckt in einer Krise und das nicht erst seit der Pandemie. Komplizierte Förderstrukturen und leere Kinosäle sind nur zwei der aktuellen Herausforderungen der Filmbranche.
Gar nicht so leicht, bei der derzeitigen Krise der Kinos und des deutschsprachigen Films weiterhin stets groß zu denken. Und was bedeutet das? Diesem Thema widmete sich das Lola Festival, welches in alter Manier stets eine Woche vor der Verleihung als öffentliche Veranstaltung stattfindet. Ob Regisseurin, Schauspieler, Editorin oder Filmenthusiast – jeder ist willkommen und kann an den Beiträgen und öffentlichen Panels teilnehmen. Nicht nur als Austausch für die Branche, sondern auch für das Publikum.
Maria Köpf (Produzentin | Geschäftsführerin der Deutsche Filmakademie) und Florian Gallenberger (Regisseur | Präsident der Deutschen Filmakademie) sind in unserer aktuellen Folge zu Gast und berichten uns über die Entstehung und Entwicklung der Deutschen Filmakademie. Wir werfen einen Blick auf die großen Herausforderungen der Filmszene und gehen der Frage nach, wie der eigene Film für die Lola nominiert werden kann.
Von der kaufmännischen Ausbildung und einem Studium der Theaterwissenschaft an der Freien Universität in Berlin kam Maria Köpf als Quereinsteigern zum Film. Über X Filme und Zentropa wechselte die Filmproduzentin schließlich 2016 in die Geschäftsführung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Keine drei Jahre später folgte der Schritt als Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie. Zusammen mit Anne Leppin bilden sie die Doppelspitze in der Führung.
89 Personen, darunter auch Filmregisseur Florian Gallenberger, gründen im Jahre 2003 die Deutsche Filmakademie. Schon in der Schule entdeckt er das Filmemachen für sich. Über ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in München professionalisiert er sein Handwerk. Zu seinen realisierten Filmproduktionen als Regisseur zählen unter anderem John Rabe (2009), Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon (2018) sowie Es ist nur eine Phase, Hase (2021). Erst im April 2022 wurde das Nachfolgerduo des Präsidentenpostens verkündet: Alexandra Maria Lara (Schauspielerin) und Florian Gallenberger (Regisseur). Wir dürfen gespannt sein, welchen Fokusthemen sie sich in ihrer Arbeit widmen werden.
Maria Köpf
Produzentin | Geschäftsführerin der Deutsche Filmakademie
Webseite – LINK
Florian Gallenberger
Regisseur | Präsident der Deutschen Filmakademie
Crew United – LINK
Ähnliche Folgen:
#04 DFFB Sessions | Kurzfilmpreis 2020: Die Sichtbarkeit des Kurzfilms
#111 | BECKENRAND SHERIFF: Vom Geistesblitz zum ersten Langfilm
#74 | Dynamische Festivalarbeit
#69 Corona-Spezial | Kooperation und Austausch: Festivals in der aktuellen Krise
#62 | Diversität im Film: Eine Podcast Sonderfolge
Machtmissbrauch ist Realität – hier bei uns. Hier in der Filmszene. Und wir müssen darüber reden und handeln! Wir wollen mit der Branche ins Gespräch gehen und nehmen den Dokumentarfilm THE CASE YOU von Alison Kuhn zum Anlass, um über die weiterhin bestehenden Unterdrückungsmechanismen und den strukturellen Machtmissbrauch in kulturellen und institutionellen Räumen zu sprechen.
Welche Akteure gilt es zu aktivieren? Welche Maßstäbe gilt es zu etablieren? Und welche Initiativen verändern die starren Machtstrukturen bereits jetzt?
Zusammen mit Alison Kuhn (Regie THE CASE YOU), Isabelle Bertges (Schauspielerin), Julia Effertz (Intimitätskoordinatorin), Daniel Salzwedel (stellvertretende Geschäftsführung Medienboard Berlin-Brandenburg) sprechen wir mit der Branche über die Branche. Über Machtmissbrauch und mögliche präventive Maßnahmen – aber auch Leerstände innerhalb der deutschen Filmlandschaft.
Eine Null-Toleranz-Grenze für Nacktheit und intimen Handlungen bei Castings, eine Selbstverpflichtungserklärung für Produzent*innen die Fördergelder beantragen, eine Initimacy-Checkliste zur Sensibilisierung für Förderer und Filmschaffende. Und sicher bietet der Blick in die Nachbarländer noch viele Best-Practices Beispiele, die hier in Deutschland in die Tat umgesetzt werden können. In einem waren sich alle Gäste einig: Es fehlt der große runde Tisch. Denn dieses Thema geht alle in der Branche etwas an und deswegen müssen sich alle wichtigen Institutionen zusammentun, reden und handeln. Jetzt!
Alison Kuhn
Regisseurin / Schauspielerin
Webseite: www.alisonkuhn.com
Crew United (Schauspielerin) – LINK
Crew United (Regisseurin) – LINK
Isabelle Bertges
Schauspielerin
Webseite: https://isabellebertges.com/about
Crew United – LINK
Julia Effertz
Schauspielerin / Intimitätskoordinatorin
Webseite: https://www.juliaeffertz.com
Crew United (Intimitätskoordinatorin) – LINK
Crew United (Schauspielerin) – LINK
Daniel Salzwedel
stellvertretende Geschäftsführung Medienboard Berlin-Brandenburg
Webseite: https://www.medienboard.de/
Sie alle haben vor mehreren Jahren an demselben Casting teilgenommen und wurden mit systematischen Übergriffen, zum Teil sexueller und gewaltsamer Natur, konfrontiert.
Gemeinsam erarbeiten sie, was damals geschah und teilen mutig ihre Gedanken und Emotionen. Durch die aktuelle „MeToo-Bewegung“, die 2017 ins Rollen gebracht wurde, ist der sexuelle Missbrauch in der Filmbranche – aber auch außerhalb – ein brandaktuelles Thema. THE CASE YOU – EIN FALL VON VIELEN gibt Einblicke über den Ablauf solcher Taten und was es für das Leben und die Arbeit der Betroffenen bedeutet.
Aktuell brauchen die Frauen von The Case You – Ein Fall von Vielen dringende finanzielle Unterstützung, um den teuren Gerichtskosten zu trotzen. Ihr könnt jetzt helfen – handelt indem ihr unterstützt – LINK
Dies ist eine Veranstaltung von mindjazz pictures in Kooperation mit Kern des Ganzen und dem Indiefilmtalk-Podcast. THE CASE YOU ist gefördert durch die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Film- und Medienstiftung NRW. Die Veranstaltung wird zudem unterstützt vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Ähnliche Folgen
#114 | THE CASE YOU: Film.Macht.Strukturen
#119 | Intime Szenen richtig koordinieren
#104 | Casten: Mit Gefühl und Weitblick
Wer findet die passende Besetzung für den eigenen Film? Wie läuft ein Casting vor Ort ab? Was gilt es beim Prozess des Casten zu beachten?Wie lassen sich Absagen nach einem Casting gestalten? Zu diesen praxisnahen Fragen gibt uns Lisa Stutzky Antworten. Neben Kurzfilmen wie I AM (Regie: Jerry Hoffmann), ROUTE B96 oder BAMBOULE (Regie: Simon Ostermann) arbeitet sie maßgeblich an der Netflix-Produktion HOW TO SELL DRUGS ONLINE FAST und an dem Abräumerfilm des Deutschen Filmpreises SYSTEMSPRENGER (Regie: Nora Fingerscheidt).
Beim Castingprozess ist es wichtig sich von vorgeschriebenen Typisierungen zu lösen.
Lisa Stutzky
Aus dem Gespräch mit Lisa Stutzky wird deutlich, dass jedes Casting, jede Suche nach der richtigen Besetzung stets ein neuer kreativer Prozess ist. Streetcasting, individuelle Ausschreibungen, E-Casting oder das klassische Casting vor Ort.
Sie selbst wurde bei einem Streetcasting entdeckt und entwickelt so ihre vorher noch nicht geahnte Berufung zur Casterin. Was sie heute beim Casten von Schauspieler*innen als wichtig und essenziell erachtet, erzählt sie uns.
Lisa Stutzky
Casting Director
Crew United – LINK
Ähnliche Folgen:
#85 | Gesellschaftsrelevant: Wenn Filme Systeme sprengen
Weiterführende Links:
Bundesverband für Casting – LINK
Castingnetwork – LINK
Vielfalt im Film – LINK
Unser Jubiläum mit 100 Folgen, knapp 200 Gäste, über 9000 Minuten Material und unzählige Filme&Serien und vor allem Hintergrundinformationen, über die wir mit euch gesprochen haben. Hunderte Male durften wir mit euch ehrlich ins Gespräch gehen, etwas über euch und eure Arbeit erfahren und euer Wissen mit den anderen Zuhörer*innen teilen. Es war uns ein Fest und wir ziehen viel Mut und Kraft aus den Folgen, den Likes, euren Kommentaren, Vorschlägen, eurer Unterstützung!
Wir sagen Danke an unser kleines Indiefilmtalk-Team, was durch Matthias Steiert, Bianca Jasmina Rauch und Tim Trabandt mitgetragen wird. Wir sagen Danke an alle Gäste, die dafür sorgen, dass jede Folge einzigartig wird. Wir sagen Danke an an euch Zuhörer und Zuhörerinnen! Ihr alle macht uns Lust auf weitere 100 Folgen…mindestens!
Katrin Wöller
Drehbuchautorin
Webseite – LINK
Daniel Hettinger
Drehbuchautor
Crew United – LINK
Erik van Schoor
Storyboarder / Filmemacher
Webseite – LINK
Facebook – LINK
Dominik Balkow
Regisseur
Webseite – LINK
Nils Strüven
Regisseur / Regieassistent
Webseite – LINK
Ähnliche Folgen:
#95 Glühweindialoge | Ende Gelände 2020!
Cobb (Leonardo DiCaprio) nimmt seinen Kreisel in die Hand und dreht ihn sanft und schwungvoll. Der Kreisel rotiert stabil um die eigene Achse. „Look who’s here.“, ruft Stephen (Michael Cane). Cobb blickt auf. Die Kinder erblicken ihren Vater. Ohne den Kreisel abzuwarten, geht er mit Glücksgefühlen durchströmt raus zu seinen Kindern. Der Kreisel dreht sich weiter und weiter. Ein ganzer Kinosaal blickt gebannt auf die Leinwand und wartet mit gespannter Haltung auf die weitere Entwicklung: Fällt der Kreisel um und offenbart uns, ob Cobb wach ist oder träumt? Der Kreisel gerät ins Wanken. Cut to Black.
Szenen wie diese zeigen, wie raffiniert Nolan mit verschiedenen Welten, Zeiten, Codes und Twists arbeiten, bei denen wir uns am Ende nie sicher sein können, ob wir seine Welt bis in das kleinste Detail verstanden haben. Nach 90 Minuten Action, komplex durchdachten Expositionsszenen, Traumwelten und Abgründen des eigenen Unterbewusstseins können wir uns nicht sicher sein, dass Cobb sicher ist. Die simple Lösung „es war alles nur ein Traum“ gilt bei Nolan nicht. Nolan gibt unseren Sehgewohnheiten und dem guten alten Dreiakter ein narratives Update. Egal, ob auf der Ton- oder Bildspur – er ist ein Meister der ausgeklügelten Tricks, (meist) mit doppeltem Boden. Trotz der Komplexität seiner Erzählstrukturen lässt er das Publikum nicht allein und führt den Zuschauenden in die neue Nolan-Welt ein. Wie funktioniert was? Doch er geht stets ein Stück weiter und konzipiert die Welt seiner Protagonisten über die funktionierenden, altbekannten, routinierten Denk- und Erzählmuster hinaus.
Wir sprechen in der aktuellen Folge zusammen mit Lukas von Berg (Regisseur) und Christoph Dobbitsch (Medienwissenschaftler) über diese verworrenen, genialen und manchmal ungreifbaren Welten.
Christoph Dobbitsch
Medienwissenschaftler / Regisseur / Filmkritiker
Webseite – LINK
Lukas von Berg
Regisseur
Instagram – @sketchberg
Ähnliche Folgen:
#88 Roundtable | Die Serie Sløborn
#58 Roundtable | It’s a Tarantinos World
#33 Roundtable | Filmemschaffende und das Prokrastinieren
#22 Roundtable | Die Serie Bad Banks
Neben des Kreierens von Welten und Geschichten in Filmen wird das Kurratieren von den Filmen in den Kinos immer wichtiger. Das Kuratieren und die Zurverfügungstellung von Filmen gibt dem Zuschauer die Möglichkeit in fremde Welten einzutauchen und bis dato noch nicht gesehenes zu entdecken. Hier sind die Kommunalen Kinos mit ihren Programmen und Events die sie rund um einen Film, ein Genre oder einer ganzen Filmreihe bauen ganz vorn mit dabei, wenn es darum geht die Filmkunst zu zelebrieren und zugänglich zu machen. Hierfür hat der Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. bei ihrem 1. Bundeskongress im Jahr 2005 ein Qualitätslable für das Kommunale Kino mit neun Punkten erstellt, welches zeigt, wie wichtig es ist Filme in dem gesamten Umfang einer breiten Maße zur Verfügung zu stellen (Quelle: Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.):
Die detaillierten Informationen zu dem „Qualitätslable des Kommunale Kinos“ findet ihr hier.
„Die Frage ist letzten Endes, ob man überhaupt für kommende Generationen einen Begriff von Kinokultur aufrechterhalten will, der multikulturell, spezifisch und differenziert ist. Wenn man ein Kino will, das den Blick in die Welt und in die Geschichte offenhält, braucht man mehr denn je die Kommunalen Kinos.“ Wim Wenders, Regisseur
In der heutigen Folge reden wir mit Kinomacherin Manja Malz vom Kino Metropolis und B-Movie aus Hamburg und Kinomacher und Vorstandsvorsitzender des Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. Andreas Heidenreich über den Umgang mit der aktuellen Corona-Situation bei den Kommunalen Kinos und darüber wie man in dieser Zeit noch Kinomachen kann.
Manja Malz
Kinomacherin
Hamburg Metropolis Kino – LINK
B-Movie Kino – LINK
Eine Stadt sieht einen Film – LINK
Andreas Heidenreich
Kinomacher, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband der kommunalen Filmarbeit e. V.
Bundesverband der kommunalen Filmarbeit e. V. – LINK
Deutsches Filminstitut und Filmmuseum (DFF) – LINK
Manja Malz ist neben ihrer Arbeit im Hamburger Metropolis Kino für die Programmgestaltung im B-Movie Kino zuständig und rückt mit ihrem Filmevent „Eine Stadt sieht einen Film“ Filme wieder in den Fokus, die lange nicht mehr gesehen wurden oder nirgends zu finden sind.
Andreas Heidenreich ist Kinomacher und entwickelt neben seiner Tätigkeit beim Deutschen Filminstitut und Filmmuseum (DFF) als Vorstandsvorsitzender des Bundesverband der kommunalen Filmarbeit e.V. das Programm für die Caligari Filmbühne in Wiesbaden und das Kommunale Kino Weiterstadt.
Manja Malz empfiehlt:
#filmtourismathome – LINK
Streamingtipp zu einer ausgewähltem Retrospektive vom Filmmuseum München – LINK
Andreas Heidenreich empfiehlt:
Buchempfehlung
Truffaut, Francois: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? Frankreich 1966.
Filmempfehlungen
Hitchcock, Alfred: Sabotage. 1936 – LINK
Al Mansour, Haifaa: Das Mädchen im Wadja. 2012 – LINK
hilfdeinemkino – LINK
Bundesverband kommunale Filmarbeit e. V. – LINK
Caligari FilmBühne – LINK
Digitale Ideenplattform von Kinos für Kinos – LINK
Eine Stadt sieht einen Film – LINK
Exground Filmfest – LINK
Film Archiv Austria – LINK
Filmmuseum-München ausgewählte Retrospektive (Online-Angebot des BkF e.V.) – LINK
FORTZETZUNG FOLGT – LINK
goEast Filmfestival – LINK
Metropolis Hamburg – LINK
44. Open-Air Filmfest Weiterstadt – LINK
Ähnliche Folgen:
#75 Corona-Spezial | Einmal Irak und zurück
Sliderfoto:
©Metropolis Kino Hamburg
Corona-Krise: Der Shut-Down macht auch vor den großen Hollywood-Produktionen nicht halt. Drehstopp in Babelsberg für „Matrix 4“ und „Uncharted“. Hinter diesen Produktionen stecken große namenhafte Unternehmen wie Warner Bros. und Sony Pictures. Stabile Produktionsfirmen, die bei solch einer Krise finanziell und rechtlich doch gut und fair aufgestellt sein müssten. Fast kurzschlussartig kündigen sie über Nacht 800 Mitarbeiter*innen.
Die Verhandlungsgruppe „Wir sind Babelsberg“ gründete sich unter diesen alarmierenden Umständen – ebenfalls über Nacht. Rechtlich vertreten von Medienanwalt Steffen Schmidt-Hug treten sie den Rechtsstreit an.
Wie gehen Produktionsfirmen deutschlandweit mit dieser Situation um? Wie arbeitnehmerfreundlich handeln sie? Wie sehr sind sie an einer nachhaltigen Filmlandschaft interessiert? Und welche Verantwortung übernehmen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für ihre vielen freien Mitarbeiter*innen? In eine Branche, die sich durch pure Menschenkraft auszeichnet, wird wieder einmal mehr die Frage laut, wie wertschätzend die verschiedenen Stakeholder in den Dialog treten, um zum Wohle aller Beteiligten eine Lösung zu finden. In einer Situation wie dieser, werden die unsicheren vertraglichen Rahmenbedingungen von selbständigen Filmschaffenden mehr denn je deutlich.
Hinweis:
Steffen Schmidt-Hug ist noch einmal detaillierter auf den neuen Tarifvertrag zur Kurzarbeit eingegangen, der in der letzten Woche beschlossen wurde. Für alle die mehr zu dem Tarifvertrag wissen möchten ist hier der Clip als Audiodatei angehangen:
Steffen Schmidt-Hug
Medienanwalt
Webseite – LINK
BLICKPUNKT:FILM (17.03.2020): ZDF bietet Kreativwirtschaft in Corona-Krise Hilfe an. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von http://beta.blickpunktfilm.de/details/448964
Ecovis (27.03.2020): TV-Sender unterstützen Produzenten in der Krise. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.ecovis.com/duesseldorf-koeln/tv-sender-unterstuetzen-produzenten-in-der-krise/
Jungblut, Peter (19.03.2020): TV-Produzenten unter Druck: Fernsehsender planen Krisengipfel. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.br.de/nachrichten/kultur/fernsehsender-planen-krisengipfel,Rth1TDJ
MEEDIA (01.04.2020): Corona-Krise: Bertelsmann TV-Produktionstochter Ufa verordnet Kurzarbeit in Fiction-Sparte. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://meedia.de/2020/04/01/corona-krise-bertelsmann-tv-produktionstochter-ufa-verordnet-kurzarbeit-in-fiction-sparte/
MEEDIA (31.03.2020): DJV kritisiert ARD und ZDF für den Umgang mit Freien in der Corona-Krise. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, vonhttps://meedia.de/2020/03/31/djv-kritisiert-ard-und-zdf-fuer-den-umgang-mit-freien-in-der-corona-krise/
MEEDIA (30.03.2020): Corona-Krise trifft Studio Hamburg „mit voller Wucht“: Kurzarbeit für 500 Mitartbeiter. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://meedia.de/2020/03/30/corona-krise-trifft-studio-hamburg-mit-voller-wucht-kurzarbeit-fuer-500-mitarbeiter/
rbb24 (30.03.2020): Kinoproduktionen zu Corona-Zeiten: Filmleute kämpfen um ihre Existenz. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.rbb24.de/kultur/thema/2020/coronavirus/beitraege/kinoproduktion-corona-filmleute-existenz-filmwirtschaft-berlin-brandenburg.html
Seewald, Jörg (02.04.2020): Drehen wir in diesem Jahr nicht mehr? Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-produktion-in-corona-krise-drehen-wir-dieses-jahr-nichts-mehr-16707461.html
SPIEGEL Kultur (30.03.2020): Filmbranche in der Corona-Krise: „Es wird wieder Sehnsucht nach dem Kino geben“. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.spiegel.de/kultur/kino/constantin-film-chef-zur-corona-krise-es-wird-wieder-sehnsucht-nach-kino-geben-a-4734bdb6-6da7-404a-84f2-375775d78aa4
Tagesspiegel (30.03.2020): „Feuert sie alle“ – 800 Filmschaffende aus Berlin und Brandenburg verlieren ihren Job. Zuletzt aufgerufen 05.04.2020, von https://www.tagesspiegel.de/berlin/feuert-sie-alle-800-filmschaffende-aus-berlin-und-brandenburg-verlieren-ihren-job/25697658.html
Mehr zum Thema Filmemachen in Corona Zeiten gibt es hier
Werde Teil der Indiefilmtalk-Community und bekomme Updates zu neuen Folgen, Beiträgen, Live-Talks und allem rund ums Filmschaffen. Vernetze dich mit anderen Filmschaffenden über unsere Filmschaffenden-Community bei Discord. – Den Zugang erhältst du direkt nach der Anmeldung.
Um unsere Webseite optimal für dich zu gestalten verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die Weitere Nutzung unserer Seite stimmst du der Nutzung von Cookies zu. Weitere Informationen findest du hier in unserer Datenschutzerklärung.