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#176 | Auf Hollywoods Black List: Amerikas unverfilmte Lieblingsdrehbücher

14. November 2024

Für viele deutsche Filmemacher*innen gilt Hollywood als der ultimative Maßstab. Die magische Anziehungskraft des amerikanischen Kinos hat unzählige Kreative inspiriert und motiviert, selbst Filme zu machen. Trotz der stark kommerziellen Ausrichtung der US-Filmindustrie stammen viele der künstlerisch anspruchsvollsten und einflussreichsten Geschichten aus Hollywood. Es sind Filme, die das Publikum herausfordern, überraschen und berühren. Oft wird dabei über den vermeintlichen Gegensatz zwischen kommerziellem Erfolg und künstlerischem Anspruch diskutiert. Doch nur weil ein Film an den Kinokassen erfolgreich ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er künstlerisch weniger wertvoll ist.

Regisseur*Innen wie Christopher Nolan, Alfred Hitchcock, Sofia Coppola, Denis Villeneuve, Greta Gerwig, Bong Joon-ho und Ava DuVernay haben bewiesen, dass es möglich ist, Filme zu schaffen, die sowohl kommerziell erfolgreich als auch intellektuell und künstlerisch anspruchsvoll sind. Doch es sind nicht nur die Regisseur*Innen, die außergewöhnliche Filme kreieren. Eine zentrale Rolle spielt das Drehbuch – das Herzstück eines jeden Films.

Was viele nicht wissen: Hollywood verfügt über eine Plattform, die Produzent*innen und Filmstudios Zugang zu den besten unverfilmten Drehbüchern der Gegenwart ermöglicht – die sogenannte Black List. Filme wie Jojo Rabbit, Juno, Spotlight, The King’s Speech und The Revenant wurden dank dieser Plattform realisiert.

Was ist die Black List und wie funktioniert sie?

Unser heutiger Gast, Felix Seefranz, hat eines seiner Drehbücher bei der Black List eingereicht und damit beeindruckende 8 von 10 Punkten erreicht, die sein Drehbuch in die Toplist geführt haben. Sein Drehbuch handelt von einer selbstoptimierenden KI, die von einem manischen Softwareingenieur entwickelt wird, aber schließlich gestohlen wird. Im Mittelpunkt steht die Frage: „Wie kontrolliere ich etwas, das mir überlegen ist?“ Die KI stellt keine direkte Bedrohung für die Menschheit dar, doch ihre Überlegenheit bringt eine neue Herausforderung mit sich. Darüber und über die Funktionsweise der Black List sprechen wir heute mit ihm.

Die Black List wurde 2005 von Franklin Leonard, damals Developer bei Universal Pictures, ins Leben gerufen. Leonard hatte die Idee, am Jahresende Branchenkollegen nach den besten unverfilmten Drehbüchern zu fragen, die sie gelesen hatten. Diese Empfehlungen führten zu einer Liste, die sich später zu einer Plattform entwickelte. Heute bietet die Black List Drehbuchautorinnen – unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad oder Status – die Möglichkeit, mit geringen finanziellen Mitteln ihre Werke einzureichen. Dadurch können diese Drehbücher in die Hände der wichtigsten Produzentinnen Hollywoods gelangen. Für Felix ist dies eine klare Demokratisierung des Drehbuchmarktes, da die Einreichungen anonym und ohne visuelle Hilfsmittel wie Storyboards erfolgen. So können die Werke unvoreingenommen bewertet werden.

Eine Erfolgsgeschichte nach Hollywood-Manier

Seit ihrer Gründung vor fast zwei Jahrzehnten hat die Black List beeindruckende Erfolge erzielt: Über 450 Filme, die ursprünglich auf der Black List standen, wurden produziert. Diese Filme haben weltweit mehr als 30 Milliarden Dollar an den Kinokassen eingespielt. 267 hatten eine Nominierung für den Academy Award, davon haben 54 einen Oscars gewonnen – darunter 28 in der Kategorie „Bestes Drehbuch“.

Habt ihr ein Drehbuch in der Schublade, das darauf wartet, in die Welt hinauszugehen? Dann ist es höchste Zeit, in unsere aktuelle Folge reinzuhören und mehr darüber zu erfahren!

Gäste

Felix Seefranz | Drehbuchautor

Felix Seefranz ist Autor, Regisseur und Produzent aus Berlin und realisierte u.a. preisgekrönte Kurzfilme sowie über 40 Werbe- und Corporate Filme für internationale Marken und Institutionen.

Apogee Movie – LINK
The Annual Black List – LINK

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