Diversität beim deutschen Film
Das Medium Film hat die Möglichkeit, anders als manch anderes Medium, eine große Menge an verschiedensten Menschen zu erreichen, zu beeinflussen und auf Aspekte des Lebens auf interessante, traurige, lustige oder dramatische Art und Weise aufmerksam zu machen. Zusätzlich bietet die Filmkunst Kreativen aus aller Welt und jeden Geschlechts, die Möglichkeit ihre Geschichten zu erzählen… Zumindest sollte es so sein! Noch immer (2019) gibt es eine spürbare Ungleichheit bei den Machern und Macherinnen von Filmen. Frauen werden noch immer weniger an Produktionen mit großen Budgets heran gelassen und Schauspieler/innen mit einer nicht deutschen Abstammung werden noch immer eher für stereotypische Rollen eingesetzt. Da kommt die Frage auf, ob die Macher und Macherinnen hinter Filmprojekten nicht so vielfältig sein sollten, wie die Zuschauer/-innen und die Geschichten, die wir versuchen zu erzählen?
Dieser Umstand ist natürlich nicht nur in der deutschen Filmszene zu finden. Ein interessantes Dokument, welches jedes Jahr die aktuelle Situation in Form einer Studie am Beispiel Hollywoods sichtbar macht, ist der wieder vor kurzem erschienene Bericht der UCLA zu der Diversität im Hollywood Studiosystem Hollywood Diversity Report 2019. Eine kurze Zusammenfassung von diesem findet ihr in diesem Video hier – LINK
Die gesamte Studie für 2019 findet ihr au folgender Webseite – Link.
Die Erreichung der Gleichberechtigung ist natürlich in allen Bereichen unserer Wirtschaft und des öffentlichen Lebens wichtig und erstrebenswert. Der Film kann aber durch die oben beschriebene Wirkungsmacht als Vorreiter voran gehen und verschiedene Geschichten und Gesichter unserer Welt und Zeit zeigen. Dadurch sorgen wir für eine mehrdimensionale Sicht auf unsere Welt und geben jungen Menschen die Möglichkeit auf einen diversen Pool an Vorbildern, denen sie nacheifern. Ein interessanter Talk, welchen wir hier verlinken wollen, ist von der Filmemacherin Chimamanda Ngozi Adichie, die bei einem TEDTalk über die Gefährlichkeit von einseitigen Geschichten erzählt und wie diese sie in ihrem Denken beeinflusst haben – LINK
Diversitätsdiskussion 2019
Das Thema Diversität ist 2019 glücklicherweise kein nischen Thema mehr. Es gibt immer mehr Bewegungen wie „ProQuote Film„, die sich für die Gleichstellung von Frauen in der deutschen Filmszene einsetzen oder auch Filmfestivals, wie die Berlinale, die sich öffentlich für eine Gleichstellung einsetzen wollen. Dies zeigt, das anders als vielleicht vor 10 Jahren das Thema heutzutage auch im Mainstream zur Thematik gemacht wird, dass wir vielleicht bereit für die Veränderung in unserer Szene und Gesellschaft sind und zumindest versuchen wollen, die Schritte in eine diverse Zukunft zu gehen.
In dieser Folge dreht sich alles um das Thema Diversität in verschiedenen Formen in der deutschsprachigen Filmszene. Mit unseren Gästen Regisseur Dieu Hao Do (杜耀豪) und Regisseurin Divina Kuan schauen wir uns gemeinsam an, wie wir die Diskussion über Diversität im Film wahrnehmen, welche Ansätze in den letzten Jahren angegangen wurden, um den Weg zu einer diverseren deutschen Filmlandschaft und diverseren Geschichten zu ebnen. Zusätzlich reden wir über Zusammenschlüsse, die sich in den letzten Jahren gebildet haben, um Minderheiten eine Stimme zu geben.
Divina Kuan
Regisseurin
Webseite – LINK
IMDB – LINK
Free the Bid – LINK
Dieu Hao Do
Regisseur
Crew United – LINK
BAFNET – LINK
Divina Kuan setzt sich neben ihrer Arbeit als Regisseurin und Regieassistentin in verschiedenen Gruppen und Organisationen für mehr Diversität in der Gesellschaft ein. So ist sie Mitglied bei FreeTheWork, ein Zusammenschluss von Filmschaffenden, die sich für mehr Frauen in der Regieposition bei Werbefilmproduktionen einsetzen.
Dieu Hao Do ist Filmregisseur. Er ist aktives Mitglied beim Berlin Asian Film Network BAFNET. Das BAFNET ist ein Zusammenschluss aus asiatisch-deutschen Filmschaffenden und Schauspieler/-innen.
Folgende Literatirhinweise, Projekte und Filme haben wir erwähnt:
- Crazy Rich Asian (2018) – R: John M. Chu
- Fresh Off the Boat (2015) – Idee: Nahnatchka Khan
- „Auf Erden sind wir kurz grandios“ (2019) von Ocean Voung
- Pro Quote Film – Vorstandsmitglieder: Birgit Stauber (Schauspiel), Susanne Foidl (Montage), Kerstin Ramcke (Produktion), Cornelia Grünberg (Regie), Tatjana Turanskyj (Regie), Barbara Teufel (Regie), Barbara Rohm (Regie),
- Schwarze Filmschaffende in Deutschland
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