Die Finanzierung des Films ist eins der essentiellen Dinge die man als Filmemacher*in nach der Kreativen Arbeit am Film angehen muss, um die Filmproduktion auf die richtigen finanziellen Beine zu stellen. Anders als in Hollywood und vielen anderen Ländern der Welt gehört in Deutschland und Europa die Filmfinanzierung durch staatliche Unterstützung von Land und Bund zu einem der Eckpfeiler der hiesigen Filmindustrie. Aber wie arbeiten Förderanstalten und was sind Kriterien, die man als finanzierungssuchende Person bei der Beantragung beachten sollte?
How-To Filmförderung
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Filmförderungen. Neben der nationalen Förderung durch die FFA und das Kuratorium Junger deutscher Film gibt es einige Regionale Förderanstalten wie den FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern), Film- und Medienstiftung NRW, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) oder den Baden-Württembergischer Filmförderungs- und Medienfonds (MFG). Neben den spezifischen Filmförderanstalten gibt es weitere Institutionen und Stiftungen, die Filmprojekte fördern, wie zum Beispiel die Kulturelle Filmförderung von Brot für die Welt oder die Robert Bosch Stiftung, die Filmprojekte im internationalen Kontext fördern.
In der „How-To Filmförderung-Reihe“ vom Indiefilmtalk werden wir in den nächsten Monaten immer wieder mit verschiedenen Filmförderinstituten ins Gespräch gehen und einen Einblick in ihre Arbeitsweisen geben. Wie sieht die Einreich- und Auswahlprozedur aus? Wie unterscheiden sie sich zu anderen Filmförderungen? Welche Herausforderungen sehen sie in ihrer Arbeit? Zusätzlich versuchen wir in den Gesprächen ein paar spannende und hilfreiche Insights für die Einreichung heraus zu kristallisieren.
Heute: Medienboard Berlin-Brandenburg
Unser erster Gast in der Reihe sind Anja Dörken (Förderreferentin) und Daniel Saltzwedel (Leitung Filmförderung) vom Medienboard Berlin-Brandenburg. In unserem Gespräch reden wir über den Ablauf von Jurysitzungen, das Intendantenprinzip und darüber, was ein gutes Package bei der Einreichung wirklich bedeutet.
Mehr zu Medienboard findet ihr auf deren Webseite – LINK
Unsere Gäste
Anja Dörken Förderreferentin Medienboard Berlin-Brandenburg Webseite – LINK
Daniel Saltzwedel Leitung Filmförderung Medienboard Berlin-Brandenburg Webseite – LINK
Weiterführende Links 25 Antworten zur Filmförderung | Filmpuls.info – LINK Medienboard Berlin-Brandenburg – LINK Deutscher Filmförder Fond | Nützliche Links – LINK
Egal ob im Theater oder im Film, viel zu häufig werden die immer gleichen alten Geschichten und Stereotypen aufs Neue erzählt. Immer wieder werden alte patriarchale Strukturen durch die immer gleichen Erzählweisen manifestiert und die alten Helden leben hoch. Jedoch sind Geschichten nicht nur ein netter Unterhaltungswert, sondern sie prägen unsere Gesellschaft. Die Form des Geschichtenerzählens ist die einfachste und gleichzeitig komplexeste Form, Bilder und Stereotypen im Mindset unseres gesellschaftlichen Kollektivs zu verankern. Wie brechen wir diese Strukturen und alten Erzählmuster auf? Wie lösen wir uns von den alten Erzählungen und geben mehr Raum für die Neuen? Der Film LADYBITCH widmet sich genau dieser Herausforderung und revolutioniert mit seiner Protagonisten Ela die Bretter, die die Welt bedeuten. Doch nicht nur auf der Leinwand bricht der Film patriarchale Strukturen auf, sondern auch innerhalb der Produktion hinter der Kamera achtet das Regie-Duo Paula Knüpling und Marina Prados auf einen verantwortungsvollen und wertschätzenden Umgang mit ihrem Team.
Machtposition vs. Verantwortungsposition
„Regisseur*in zu sein ist eine Verantwortungsposition. Ich habe nicht die Macht, sondern ich habe die Verantwortung für mein Team. Es ist eher ein Auftrag als ein Privileg.“
Paula Knüpling
Das Regie-Duo Marina Prados und Paula Knüpling sind seit dem letzten Jahr mit ihrem durchschlägigen Spielfilmdebüt LADYBITCH unterwegs. Gemeinsam haben sie an dem Drehbuch geschrieben, ihre eigenen Erfahrungen verarbeitet und während der Pandemie mit einem kleinen Team ihr Filmprojekt erfolgreich realisiert.
Doch was braucht es, um sensible Szenen, in denen Grenzüberschreitungen reinszeniert werden, umsetzen zu können, ohne dass es zu inneren Schäden kommt? Marina und Paula haben darauf eine klare Antwort, denn für sie bedeutet die Position der Regisseurin nicht Macht auszuüben, sondern Verantwortung zu übernehmen und auch abzugeben, um gemeinsam als Filmteam agieren zu können:
„Mentale Gesundheit am Set ist zentral und daher ist es wichtig, sich zu entspannen, es locker zu nehmen – sich und das Projekt nicht über alles zu stellen.“
Marina Prados
Die beiden sind sich einig: Das Filmprojekt sollte nicht über allem stehen, das Wichtigste sind die Menschen, mit denen im Team gearbeitet wird und diese wurden trotz kleines Produktionsbudget für ihre Arbeit bezahlt. Dafür schraubte das Regie-Duo ihre technischen und ästhetischen Ansprüche zurück. Eine vorbildliche Handlung, um prekäre Situationen in unserer Filmbranche aufzubrechen.
Was kann die Filmbranche auch im Kleinen tun, um Grenzüberschreitungen zu erkennen, nötige Hilfestellungen zu geben oder eben präventiv entgegenzuwirken? Marina und Paula suchen immer wieder das Gespräch zu ihrem Team. Reflektieren ihre eigenen Grenzen und halten Absprachen wie bspw. die Einhaltung der regulären Drehzeiten, ein. Doch was kann der/die Einzelne tun, wenn er oder sie Grenzüberschreitungen erlebt oder beobachtet? Hierfür veröffentlicht die Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung in der Kulturbranche erstmals eine Broschüre, in der mögliche Situationen skizziert werden und mögliche Handlungsoptionen formuliert werden. Neben einem psychologischen Notfallkoffer für Zeug*innen gibt es zu jedem Kapitel Reflexionsfragen, sodass eine aktive Einbindung der Leserschaft evoziert wird.
In unserer aktuellen Folge sprechen die beiden Regisseurinnen mit uns über ihre Arbeit zu LADYBITCH. Wir sprechen über die aktuelle Handreichung der Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung in der Kulturbranche und stärken wichtige Learnings zum sensiblen und wertschätzenden Umgang miteinander. Seit dem 09. März 2023 läuft LADYBITCH in ausgewählten Kinos.
Paula Knüpling Regisseurin Webseite – LINK Crew United – LINK
Marina Prados Regisseurin Webseite – LINK Crew United – LINK
Weiterführende Quellen
Ladybitch (Trailer) – LINK
Lara – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen* (Webseite) – LINK
Mental Healt First Aid – Ersthelfer*in werden! In dem Zentralinstitut erfährst du, wie du Erste Hilfe für psychische Gesundheit leisten kannst. Schau dich mal auf der Webseite um:
MHFA-Ersthelfer Kurse für psychische Gesundheit (Webseite) – LINK
Vor über 100 Jahren war Deutschland das Zentrum der Trickfilm-Avantgarde. In dieser Zeit entwickelten die Filmschaffenden mit ihren spannenden Animationsfilm-Projekten neue Filmtechniken, die bis heute im Animationsfilm Verwendung finden.
Es entstanden Animationsfilme wie „Geheimnisvolle Streichholzdose“ (1910) von Regisseur Guido Sebers oder der erste europäische abendfüllende Animationsfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1926) von Regisseurin Lotte Reiniger. Nach der NS-Diktatur kam der Bruch und es dauerte ein halbes Jahrzehnt, bis Produzenten wie Bernd Eichinger den deutschsprachigen Animationsfilm, mit Filmreihen wie „Werner Beinhart“ (1990) den animierten Film auch im Erwachsenenkino wieder in den Fokus rückten. Aber wie sieht es heute aus? Welche Möglichkeiten hat man als Animationsfilmkünstler*in originäre Geschichten zu erzählen?
Wo steht der deutschsprachige Animationsfilm heute?
In unserer aktuellen Folge wollen wir uns mit der Sichtbarkeit des deutschsprachigen Animationsfilm beschäftigen und der Frage nachgehen, warum wir aktuell eigentlich so wenige Animationsfilme aus deutschsprachigen Ländern auf der großen Leinwand sehen. Mit unserem Gast Annegret Richter (Geschäftsführerin AG-Animationsfilm) reden wir über Möglichkeiten für den animierten Film, schauen uns an, was einen Animationsfilm ausmacht und welche Möglichkeiten es gibt Animationsfilme erfolgreich umzusetzen.
Animationsfilmtipps
Annegret hat uns nach dem Gespräch noch eine tolle Liste mit ein paar Animationsfilmen (International und deutschsprachig) geschickt, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Schaut also gerne in diese Filme, supportet die Macher*innen und lasst euch inspirieren:
1917 – Der wahre Oktober (D: Katrin Rothe, 2017 – Deutschland, Schweiz) – LINK
Chris the Swiss (D: Anja Kofmel, 2018 – Schweiz, Kroatien, Deutschland) – LINK
FRITZI- Eine Wendewundergeschichte (D: Ralf Kukula und Matthias Bruhn, 2019 – Deutschland, Belgien, Luxemburg, Tschechien) – LINK
Unser Gast für diese Folge:
Annegret Richter Geschäftsführerin der AG Animationsfilm- Bundesverband der Animationsfilmbranche / Kuratorin für das Internationale Trickfilmfestival in Stuttgart AG Animationsfilm – LINK | Linkedin – LINK Internationale Trickfilmfestival in Stuttgart (ITFS) – LINK
Weiterführende Links und Vernetzungsmöglichkeiten: Chronologie zum Animationsfilm in Deutschland (DIAF) – LINK Annecy International Animation Film Festival (Frankreich) – LINK Animation Production Days (Stuttgart) – LINK Cartoon Media EU – LINK CEE Animationprogramm – LINK Animationsfilmvertrieb – Kurzfilm Agentur Hamburg – LINK Animationsfilmvertrieb – Interfilm – LINK Filme aus dem Cover: Latte Igel und der magische Wasserstein (LINK) – Werner Beinhart (LINK) – Maurice, der Kater (LINK) – Willkommen in Siegheilkirchen (LINK) – Tarzan 3D (LINK) – Kurzfilm Lotte Reiniger (LINK)
Erlesene Filme zusammengestellt von Anne Ballschmieter, Jennifer Stahl, Yugen Yah und Susanne Braun. Einfach so!
Mit dieser kleinen aber feinen Filmliste, möchten wir euch einen Filmguide an die Hand geben, die Vielfalt der Newcomer-Szene zu entdecken. Hier gibt es Genre, hier gibt es Verrücktes, Schönes, Experimentelles, Dokumentarisches, Mutiges zu sehen – denn all das hat die deutschsprachige Newcomer-Szene zu bieten. Deine Newcomer-Perle ist noch nicht dabei? Dann schreib uns unter comment@indiefilmtalk.de
Was hat das deutschsprachige Kino zu bieten? Wo sind die spritzigen, vielfältigen Spielfilme, von denen alle immer reden? Tatsächlich sind einige Filmperlen der Newcomer Szene nur sehr schwer zu finden. Häufig laufen sie, wenn überhaupt, auf einigen Festivals. Wenn es gut läuft, bekommen sie einen Verleiher. Vielleicht einen Kinostart. Wenn es richtig gut und organisiert läuft eine Kinotour mit Fachgesprächen im Anschluss. Manchmal einen Sendeplatz – im besten Falle nicht nachts um drei. Sehr häufig jedoch bekommen sie nicht genug Aufmerksamkeit, obwohl alles stimmt: Der Inhalt, das Schauspiel, die Kameraästhetik, die Filmmusik. Wo sind diese tollen jungen Filme zu finden, wenn ich nicht Teil der Filmbranche bin, sondern ein ganz normaler, filmbegeisteter Mensch?
Zusammen mit der FIRST STEPS Doppelspitze Anne Ballschmieter und Jennifer Stahl haben wir genau über diese Thematik gesprochen, um sie gleichzeitig dazu einzuladen, ihre Filmperlen mitzubringen.
Im ersten Teil dieser Doppelfolge sprechen wir differenziert über die junge deutschsprachige Filmszene. Über die bestehenden Hürden und Chancen. Was es braucht, um Fuß zu fassen in der etablierten Filmbranchen und welche Offenheit die Etablierten mitbringen müssen, damit die Filmlandschaft weiter wachsen kann.
„Der etablierten Filmbranche ist schon bewusst, dass der Austausch mit jungen Filmschaffenden wichtig ist. Und sie muss sich weiter öffnen, weil sie sonst Zuschauerschaft verlieren.“
Anne Ballschmieter
Anne Ballschmieter sieht den Bedarf auf beiden Seiten – der jungen Filmschaffenden und der etablierten Szene. Es braucht von beiden Seiten eine gewisse Offenheit, einen Austausch und den Mut, mal etwas anders zu machen. Für junge Filmschaffende kann es eine wunderbare Chance sein, in etablierten Serienkonzepten Fuß zu fassen, um etwas Neues mitreinzuarbeiten. Gleichzeitig Bedarf dies auch eine Abweichung von schon immer da gewesenen Mustern der etablierten Filmschaffenden. Es braucht einen dialogischen Austausch. Ein Verständnis für beide Seiten und die Initiative FIRST STEPS bietet für diesen Austausch einen gelungenen Knotenpunkt.
„Um die eigenen Forderungen angemessen zu präsentieren, muss sich mit den bestehenden Strukturen der Filmbranche auseinandergesetzt werden.“
Jennifer Stahl
Im zweiten Teil der Doppelfolge sprechen wir über die besagten Filmperlen. Welche Newcomer Filme haben uns bisher begeistert? Was war besonders? Warum sollte sie jeder sehen?
FIRST STEPS – Die ersten Schritte hinein in die Branche
Als private Initiative der Filmwirtschaft wurde FIRST STEPS im Jahre 1999 von Bernd Eichinger und Nico Hofmann gegründet. Der FIRST STEPS Award gilt als einer der wichtigsten Preise für Abschlussfilme aus dem deutschsprachigen Raum. Um die jährliche Preisverleihung, wird eine thematisch wechselndes Rahmenprogramm für den Kreis der Nominierten und des Alumni:ae-Netzwerkes angeboten. Im Fokus steht der aktive Austausch mit ausgewählten Vertreter*innen der Filmbranche.
Welche Filme (national/international) haben dich in der Vergangenheit empört und warum?
Es gibt Filme, die einen so richtig aufregen! So richtige Filmaufreger! Die einen langweilen, wo der Plot nicht verständlich ist, die Story zu flach oder die Charaktere zu überzeichnet. Eine Plattitüde jagt die Nächste oder es wirkt so konstruiert, zu konstruiert. Oder die Filme sind einfach eine perfekte Kopie des Originals. „Einmal bitte alles in neuer Technik, aber Frame für Frame wie das Original. Danke!“ Wo bleibt da die Originalität? Der kreative, innovative Prozess des Geschichtenerzählens?
Wir haben uns an einem smoothen Roundtable die Mühe gemacht, so richtig in unserer Wut-Filmkiste zu graben und haben gemeinsam einiges ans Licht geholt, was auch euch aufregen könnte. Mit dabei sind Regisseurin Anne Isensee, die mit ihrem Animationskurzfilm (Dieser Film heißt aus rechtlichen Gründen breaking Bert) gerade die Runde macht. Und Werbefilmregisseur Felix Seefranz, der mit seiner Liebe zu den großen Blockbustern bei unserem heutigen Roundtable genau an der richtigen Adresse ist.
Leere Action ohne tiefergehende Botschaft
Viel Wind um nichts! Das reines Actionspekatkel, ohne tiefe Botschaft, letztlich nur graues Konfetti ist, darin waren wir vier uns in einig. Wilde Action ohne Story nur um zu zeigen, was man technisch alles kann, verliert nach wenigen Minuten die Faszination. Da braucht es eine clevere Story und vielschichtige Charaktere mit Ecken und Kanten, aber bitte ohne Klischees, Plattitüden und mit einer saftigen, roten, originellen Kirsche auf der Sahnehaube des Character Arcs.
Indiefilmtalk: Aufregen erlaubt – aber mit Herz!
Im Indiefilmtalk sprechen wir mit Filmschaffende über ihre Erfahrungen, geglückte Projekte und auch Herausforderungen, an denen man gescheitert ist. Wir schätzen die Arbeit der Filmschaffenden und ihre Filme. Daher geht es uns in dieser lockeren Runde nicht darum, Filme in Grund und Boden zu stampfen, sondern ganz persönlich und auch emotional in den Austausch zu gehen, was uns an bestimmten Filmen besonders aufgeregt hat und warum.
Letztlich zeigen Filme, die uns emotional aufwühlen, ganz deutlich was wir mögen. Oder wie tief unsere Sehgewohnheiten sitzen. Was wir als Authentisch und was als Konstruiert und Aufgesetzt empfinden. Wo wir uns gewünscht hätten, dass uns die Story fordert und nicht in Watte bettet. Über Filme, die uns aufregen, entdecken wir Reibung und Disskusionsspielraum, was uns fasziniert, was uns bewegt, welche Geschichten und Erzählformen uns triggern. Filme die uns aufregen, sind ein herrlicher Katalysator, um ernsthaft darüber in den Austausch zu gehen, welche Geschichten uns prägen und prägten – in den Austausch zu gehen, wer wir sind.
Fragt in der nächsten Runde, in der ihr mit Freunden, Familie oder Kolleg*innen sitzt, doch mal nach ihren persönlichen Filmaufregern. Ich bin mir sicher, ihr werdet überrascht sein.
Unsere Gäste und ihre mitgebrachten Filme
Anne Isensee Regisseurin Webseite – LINK Zu Gast bei Unicato – Das Kurzfilmmagazin (mdr) – LINK
Vorgeschlagene Filme: Climax (2018) R: Caspar Noé | König der Löwen (2019) R: Jon Favreau
Nach dem Dreh ist vor der Auswertung. Aber welche Möglichkeiten hat man bei einem Debütfilm? Sollte man die Distribution bei dem ersten Spielfilm selbst übernehmen, oder auf die schwere Suche nach einem großen Verleih gehen? Und was ist der Unterschied zwischen einer Firma die sich um den nationalen Vertrieb kümmert zu einem Verleih, welcher sich auf den Weltvertrieb von Filmen spezialisiert hat?
In unserer heutigen Folge reden wir mit Schauspieler, Produzent und Regisseur Branko Tomovic über seinen Debütfilm „Vampir“ und wie er es mit seinem Team geschafft hat einen Weltvertrieb für seinen Film zu überzeugen. Im Gespräch erzählt uns Branko von seinen Erfahrungen mit internationalen Sales Agenturen. Wir schauen uns die Arbeitsweisen eines Weltvertriebs genauer an, reden über die Unterschiede zu einem nationalen Vertrieb und über die Möglichkeiten die eine weltweite Distribution, direkt zu Beginn der Auswertung, dem Film bieten kann.
Branko Tomovic
Unser Gast
Branko Tomovic Schauspieler/Regisseur/Produzent Agentur – LINK Crew United – LINK Mehr Informationen zu Vampir – LINK
Trauer, Liebe, Angst, Mut, Vertrauen – Filmmusik transportiert und unterstütz die Gefühlswelten eines Films. Egal ob Science-Fiction, Drama oder Dokumentation – für jedes Genre und filmisches Format kann Filmmusik komponiert werden. Der Soundtrack oder die Filmmusik funktioniert wie eine treue Wegbegleiterin, die dem Publikum geschickt wichtige Informationen des Filmgeschehens mit an die Hand gibt. Doch wie entsteht so ein Soundtrack? Wie wird Filmmusik konzipiert und komponiert? Wie werden Gefühle vom Bild in die Musik übersetzt? Und wie funktioniert eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Regie und Filmkomponist*in?
Die Filmkomponistin Anna Kühlein berichtet uns von ihrer Arbeit und gibt uns einen Einblick in ihre Prozesse. Neben den Dokumentarfilmen WEM GEHÖRT MEIN DORF? (R: Christoph Eder) oder VIER STERNE PLUS (R: Antje Schneider) komponierte sie auch für große Serien wie KUDAMM 59 (UFA Fiction) oder WIR SIND JETZT (RTL II). Sie erzählt uns anhand von einzelnen Projekten, wie sie in die Kommunikation mit der Regie geht. Wie sie ihre Instrumente wählt und welche Werkzeuge für sie wichtig sind, um beim Komponieren den Überblick zu behalten. Sie betont, dass jedes Projekt ein Neuanfang ist und das wichtigste Element zwischen Regie und Filmkomponist*in ist und bleibt das Vertrauen.
Über das Sehen nehmen wir einen Film bewusst wahr. Unsere Kultur ist primär geprägt durch das visuelle Sinnesorgan – das Auge. Über den Ton, das Auditive – nehmen wir den Film auf einer zweiten, tieferen Ebene wahr – unbewusst. Genau dieser subversive Einfluss, ermöglicht es der Filmmusik, eine intensive Wirkung auf unsere Filmwahrnehmung zu erzielen. Als Filmkomponistin ist damit eine große und wunderbare Aufgabe verbunden. Der Film bekommt durch die Vertonung eines Soundtracks ein zweites Herz. Doch wie gestaltet sich der Prozess der Soundfindung? Welches Instrument passt für das filmische Format und die Geschichte am besten? Wie wird das musikalische Motiv entwickelt?
Beim Indiefilmtalk beschäftigen wir uns viel mit der Independent-Produktion von Filmen und Serien. In unseren Folgen reden wir mit Kolleg*innen über Prozesse und Herangehensweisen auf dem Weg zum fertigen Film oder Serie. Aber wie unterscheidet sich das Independent-Filmemachen von der Produktion bei einem der größten Medienhäusern Deutschlands? Wie entstehen große Serien und Filme wie die „Ku’damm Reihe“ oder die Mini-Serie „Charité“ und wieviel Independent Filmemachen findet man in einem großen Produktionshaus wie der UFA wieder?
Foto: ZDF / Hardy Brackmann
In unserer heutigen Folge des Indiefilmtalk Podcasts reden wir mit UFA Fiction Geschäftsführer und Produzent Benjamin Benedict über die Produktionsarbeit bei der UFA. Am Beispiel der frisch gestarteten UFA Fiction Serie „Der Überfall“ reden wir über die Suche nach spannenden Stoffen, wie das kollaborative Arbeiten eine Produktion beflügeln kann und die Wichtigkeit des Publikums für eine Film- oder Serienproduktion. Zusätzlich gibt uns Benjamin in dem Gespräch spannende Insights in seine Herangehensweise an Projekte.
Falls ihr die sechs-teilige Serie „Der Überfall“, die wir in der Folge besprechen, noch nicht gesehen habt, könnt ihr dies in der ZDF-Mediathek nachholen. In der Serie dreht sich alles um einen Überfall auf einen Eckladen, der dazu führt, dass die Lebenswege unterschiedlicher Menschen auf einander prallen. Link ZDF Mediathek – „Der Überfall“
Mehr zu unserem Gast:
Benjamin Benedict | Foto: UFA/ Bernd Jaworek
Benjamin Benedict Produzent / Geschäftsführer UFA Fiction Seit 2004 arbeitet Benjamin als Produzent für die UFA Fiction und seit 2016 ist er zusätzlich als Geschäftsführer bei der UFA Fiction tätig. Neben Filmen und Serien wie „Unsere Mütter, Unsere Väter“, „Bornholmer Straße“ arbeitete er an Erfolgsserien wie Charité und der Ku’damm Reihe.
Vom ersten Drehbuch zum eigenen Langfilm! Das eigene Drehbuch in den Händen halten und keine zwei Jahre darauf folgt der Kinostart der eigens geschriebenen Komödie. Ein ungewöhnlicher schneller Weg, der für Drehbuchautor Marcus Pfeiffer wahr wurde. Von der Werbebranche ging er seinem Wunsch nach, einen Langfilm zu schreiben und bewarb sich bei der Drehbuchwerkstatt München. Er besuchte ein mehrmonatiges Stipendium und nutzte im Anschluss intensiv die Möglichkeit, auf dem Filmfest München sein Werk zu pitchen und die geeignete Produktionsfirma zu finden. Das er so schnell nicht nur die richtige Produktionsfirma, sondern auch den richtigen Regisseur fand und der Film dann auch noch direkt produziert wurde – hätte er in dieser kurzen Zeit nicht erwartet.
„Wir leben in einem Autorenzeitalter. Überall werden Geschichten gesucht.“
Neben seinem Weg vom Drehbuchautor zu seinem ersten Langfilm, erzählt uns Marcus Pfeifer wie unperfekt ein Drehbuch zur Weitergabe sein darf, wie sinnvoll eine Agentur ist, warum man seine Nase mal in die Set-Arbeit stecken sollte und warum die besten Ideen stets unter der Dusche entstehen. Genau, richtig gelesen – wir unternehmen in dieser Folge einen kleinen Exkurs in die Hirnforschung und erfahren einiges Praktisches, um unsere kreativen Kanäle anzukurbeln. Also seid bereit für eine weitere Folge des Indiefilmtalk-Podcast zum Thema Komödien schreiben, Ideen entwickeln und Set-Luft schnuppern!
Weiterführende Links: Drehbuchwerkstatt München – LINK FFF Bayern – LINK Leonine Studios – LINK Lieblingsfilm – LINK
Weiterführende Literatur: Steven Johnson: „Wo gute Ideen herkommen. Eine kurze Geschichte der Innovation“ – LINK Mason Currey: „Daily Rituals: How Great Minds Make Time, Find Inspiration, and Get to Work“ – LINK Bas Kast: „Und plötzlich macht es KLICK!“ – LINK
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